Zurück nach Deutschland

Pläne sind ja bekanntlich dafür da, über den Haufen geworfen zu werden, richtig? Ich bin darin inzwischen zum Profi avanciert.

Anfang des Jahres wollte ich nach Deutschland fahren, doch dann kam Corona. So beschließe ich, dieses Jahr einfach noch mal in Griechenland zu bleiben, weil ich keine Lust auf eine Fahrt in den Norden hatte, auch nicht auf den ganzen Corona-bedingten Stress in der Heimat.

Also plane ich, ein weiteres Jahr im schönen Griechenland zu verweilen. Ich fange sogar einen Sprachkurs an und habe Spaß daran, diese schon etwas spezielle Sprache zu lernen.

Da mir ein paar Dinge fehlten, bestelle ich vor kurzem noch Sachen in Deutschland und meine Mutter packt alles zusammen und schickt es nach Griechenland. Im Paket: Kosmetik, neues Paar Schuhe (gleiches Model wie das alte), vegane Sachen, die es in Griechenland nicht oder nur sehr teuer zu kaufen gibt… und anderer Kleinkram für den Van.

Ich bin also wieder bestens gerüstet für weitere Monate in Griechenland. Doch dann kommen mir auf einer langen Fahrt durch die Berge in Richtung Karpenisi ein paar Gedanken hoch und sie gehen nicht mehr weg.

Ich glaube der Ausgangspunkt war der, dass in letzter Zeit ein paar Dinge im Van kaputt gegangen sind. Zuletzt beide (!) 12V Ladekabel vom Laptop. Jetzt lade ich den Rechner über einen nicht idealen Wechselrichter.

Im Paket aus Deutschland war auch ein Schraubenzieher für das MacBook dabei, weil ich das endlich mal aufschrauben und reinigen wollte. Das habe ich dann auch getan und musste mit Erschrecken feststellen, dass sich der Akku im Laptop schon verformt (aufgebläht) hatte. Gar nicht gut! Ein neuer Akku muss also dringend her.

Ein weiteres Thema, das ich schon seit letztem Jahr vor mir herschiebe: die zwei Aufbaubatterien sind inzwischen so durch, dass ich kaum noch einen Tag ohne Sonne auskomme. Das ist ja im Sommer hier kein Problem, aber im Winter wäre ich vermutlich öfter auf dem Campingplatz zum Strom tanken.

Das waren die Themen, die mir während der Fahrt durch den Kopf gingen. Und dann kam die Frage: Was wäre, wenn ich jetzt doch nach Deutschland fahre und all die Dinge erledige?

Da kam plötzlich eine freudige Aufregung in mir hoch. Ein neuer Plan! Soll ich? Oder lieber nicht? Ich lag stundenlang wach und habe hin und her überlegt uns schlussendlich festgestellt: die Gründe für eine Fahrt nach Deutschland überwiegen. Und mein Bauchgefühl sagt ebenfalls: Go!

Also habe ich flink die Fähre gebucht und nun geht es direkt morgen schon los von Patras nach Ancona. Eigentlich wollte ich erst in 2 Wochen zusammen mit Freunden zurückfahren. Aber jetzt saß ich da und war schon so im “Wartemodus”, dass ich auch keine große Lust mehr hatte auf Reisen durch Griechenland. Auch die derzeitige Hitze nervt und schränkt mich ziemlich ein (Parken im Schatten ist ein Muss, alles andere wäre lebensmüde). Unter anderem deshalb stehe ich für die letzte Nacht in Griechenland auf einem Campingplatz in der Nähe von Patras. Alle Freisteh-Plätze in der Gegend haben null Schatten und zudem nicht sonderlich gute Bewertungen.

Also düsen wir morgen nach Italien! Die Überfahrt dauert etwa 22 Stunden und wir haben Camping an Board gebucht, können also im Camper bleiben und dort auch schlafen. Mal sehen wie Marko die lange Fahrt übersteht.

Und was passiert dann in Deutschland?

Zuerst müssen ein paar Dinge am Van gefixt werden und ich muss zum TÜV. Der neue Laptop Akku muss dringend her, damit ich wieder besser arbeiten kann. Und dann folgt der Update der Solaranlage, neue Batterien… Und noch einiges mehr.

Deshalb habe ich noch keine weiteren Pläne sondern bleibe einfach so lange in Deutschland, bis alles erledigt ist (oder ich keinen Bock mehr habe und mir ein neues Ziel suche). Ich mache mir keinen Zeitdruck, notfalls überwintere ich auch in der Kälte…

Die Idee fürs nächste Reiseziel ist das Baltikum. Aber mal abwarten was die nächsten Wochen und Monate noch so passiert. Ihr wisst ja – Pläne schmieden ist echt nicht mein Ding. ;-)

Tschüss Griechenland!

Tatsächlich fahre ich jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus Griechenland weg. Fast zwei Jahre war ich hier unterwegs, das fühlt sich gerade an wie ein “Umzug”. Aber das Gute ist ja – ich kann jederzeit zurück kommen. Und das werde ich ganz sicher auch! Und jetzt gehe ich zum Abschied noch was hoffentlich leckeres (und veganes) essen ins Restaurant nebenan.

Mehr Highlights und Infos aus meiner Zeit in Griechenland findest du in diesen Beiträgen:

Griechenland Campingplatz

Neulich auf dem Campingplatz…

Seit ein paar Tagen bin ich inzwischen hier im Norden Griechenlands auf einem kleinen Campingplatz und genieße es, mal etwas…

8 Gedanken zu „Zurück nach Deutschland“

  1. Hallo Mandy,
    Baltikum, sehr gut. Ich bin gerade in Polen und fahre einfach hier überall herum. Freistehen kein Problem. Dann Litauen und Lettland. Ich kann das nur empfehlen.
    Gruß
    Bernhard

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  2. Hallo Mandy, wir waren letztes Jahr mit zwei Hunden im Baltikum unterwegs. Es war jeder Tag pure Entspannung und ich kann es nur empfehlen. Falls du auf der A5 Richtung Norden unterwegs bist dann kann ich dir unseren kleinen Stellplatz in Ötigheim empfehlen. Vielleicht können wir sogar mal mit dir und Marco eine Runde zusammen laufen. Wäre toll wenn wir uns mal persönlich kennenlernen könnten. Gute Fahrt, genieße das Leben . Lg Christiane Thoma

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    • Danke für den Tipp, Christiane! Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr in Richtung Osten losfahren kann… das klingt alles sehr sehr schön. Und ich melde mich auf jeden Fall – wäre super, wenn wir uns mal “in echt” kennen lernen! :-)

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  3. Ich möchte gerne sagen, dass ich diesen Blog wirklich schön finde, vor allem zu aktuellen Zeiten bekommt man hier meiner Meinung nach wirklich tolle Eindrücke um sich in die Ferne zu träumen. Ich hoffe man wird bald wenigstens in Deutschland wieder rumreisen können. Ich hoffe einfach dass es bald wieder geht und bis dahin lese ich einfach diesen Blog. Liebe Grüße!

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