Den vergangenen Winter habe ich zusammen mit meinem Hund Marko Polo auf der griechischen Insel Kreta verbracht. Von November bis Anfang März haben wir die Insel erkundet, die Sonne genossen und auch so manches Unwetter ausgesessen. Auf der Reise über die Insel konnten wir viele interessante Orte besuchen. Meine Lieblingsstrände möchte ich dir hier vorstellen. Dort habe ich jeweils mehrere Tage oder sogar Wochen verbracht, weil ich mich so wohl gefühlt habe.
Bevor ich euch meine Lieblings-Strände auf Kreta zeige, folgt noch ein wichtiger Hinweis:
Wichtiger Hinweis zum Freistehen auf Kreta
Meine nachfolgenden Tipps beziehen sich auf das Bereisen Kretas in der Nebensaison. Ich war im Winter auf Kreta, wo sehr wenig los ist, viele Orte sind quasi menschenleer. Deshalb ist das Thema Freistehen auf Kreta in dieser Zeit auch wirklich kein Problem, da wir niemanden stören.
In der Hauptsaison empfehle ich lieber, die vorhandenen Campingplätze aufzusuchen. Offiziell ist das Freistehen übrigens in ganz Griechenland nicht erlaubt, wird bisher aber sehr großzügig geduldet – zumindest in der Nebensaison. Ich hoffe, das bleibt noch lange so!
Alles zum Thema Überwintern auf Kreta im Camper – Themen wie Fährfahrt, das Wetter auf Kreta im Winter, Tipps zum Freistehen, Wäsche waschen, etc.) findest du übrigens in diesem Beitrag: Überwintern auf Kreta – eine gute Idee?
Die schönsten Strände Kretas
So, dann können wir uns jetzt auf die kleine virtuelle Reise zu den für mich schönsten Stränden & Orten Kretas begeben. Meine Kriterien für einen schönen Strand sind recht einfach: es muss ruhig sein, der Strand sollte schön zum Laufen und die Umgebung interessant für Erkundungstouren sein.
Die Reihenfolge meiner Lieblings-Strände ist „geographisch“ von West nach Ost sortiert, wobei sich die meisten Strände im Süden Kretas befinden.
Balos


Ein sehr bekannter und beliebter Strand auf Kreta ist Balos. Der Weg dorthin ist etwas „holprig“ und führt etwa 8 km auf einer Schotterpiste entlang bis zum Parkplatz. Von dort aus ist es noch ein etwa 20 minütiger Fußmarsch nach unten zum Strand. Im Winter ist man fast alleine am Strand, im Sommer strömen hier sehr viele Menschen hin (schau dir mal die Satellitenansicht vom Parkplatz und der Zufahrtsstraße bei Google Maps an).
Der Strand ist riesig und man kann wunderbar – auch mit Hund – dort spazieren gehen und Spaß haben. Es gibt auch ein paar Wanderwege entlang der Küste oder zum Aussichtspunkt auf der kleinen Halbinsel. Der Weg vom Parkplatz zum Strand ist etwas beschwerlich, in der Sommerhitze stelle ich’s mir echt anstrengend vor. Im Winter ist’s eine nette kleine Wanderung, bei der man hier und da eine Verschnaufpause einlegen und die Aussicht auf den Strand genießen kann.
Falasarna


Am Falasarna Beach waren wir fast eine Woche lang – bis uns das Essen ausging. Hier kann man sehr idyllisch stehen. Der Strand ist lang und führt durch mehrere kleine Buchten. Die Tavernen in der Nähe sind im Winter alle geschlossen. Außer ein paar Spaziergänger, Katzen und Ziegen trifft man hier niemanden.
Die Zufahrt zum Strand ist an einer Stelle sehr steil. Der Weg ist ein Stück betoniert, deshalb ging die Ab- & Auffahrt für uns problemlos. Größere Wohnmobile passen da aber vermutlich nicht hin, der Weg ist teilweise sehr eng durch garstiges Gestrüpp begrenzt.
Elafonissi




Der Strand von Elafonissi ist nicht ohne Grund so bekannt und beliebt! Ein wirklich schöner und großer Sandstrand, von dem aus man einige schöne Wanderungen unternehmen kann. Auch scheint der Strand ideal zum Kitesurfen zu sein – es ist fast immer ziemlich windig, auch mal fies stürmisch, dass man gar nicht vor die Tür möchte.
Diesen Strand haben wir mehrmals besucht und insgesamt einige Wochen dort verbracht. Es gibt hier viele Möglichkeiten zum Parken. Es ist oft sehr windig, deshalb bin ich mehrfach „umgezogen“, um windgeschützter stehen zu können. Die Zufahrt zum Strand ist recht einfach. Die letzten Meter von der Straße bis zum Strand ist eine Schotterpiste und es gibt eine steile Kurve, wo manch größerer Camper evtl. aufsetzen könnte.
Ammoudi Beach


Eher zufällig bin ich zum Ammoudi Beach (bei Damnoni) gefahren – sah doch die Aussicht auf Google Maps ganz vielversprechend aus. Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Strand ist klein und schnuckelig, eine Taverne (im Winter geschlossen), ein paar Bäume die Schatten spenden. Und die Umgebung ist wunderschön! Wir sind hoch zu einer keinen Kapelle (Agios Paisios) gewandert, etwa 30 min bergauf und dann hat man diesen wunderbaren Ausblick auf die Bucht.
Preveli




Der Palmenstrand von Preveli ist ein beliebter Ort, im Winter waren wir aber fast alleine dort. Es gibt zwei Möglichkeiten, an den Strand zu kommen. Westlich vom Fluss gibt es weiter oben einen großen asphaltierten Parkplatz. Dort kann man bestimmt auch mal eine Nacht stehen. Der Weg zum Strand führt über viele Stufen nach unten. Alles machbar, nur der Aufstieg zurück ist entsprechend anstrengend – und das im Winter! Ich will gar nicht wissen, wie man da im Sommer bei über 30°C ins Schwitzen kommt…
Alternativ kann man auch zum Strand östlich von Preveli fahren (Drymiskiano Ammoudi). Von dort führt ein Wanderweg über den Hügel hin zum Strand von Preveli, in etwa 10 Minuten ist man da.
Ehrlich gesagt fand ich den Strand von Preveli jetzt nicht sonderlich spektakulär, die Umgebung aber hat mir gefallen. Durch den Palmenwald laufen ist schon toll, war zur Zeit unseres Besuches jedoch stellenweise sehr matschig, so dass wir nicht weit in den Wald gelaufen sind. Aber ich denke im Sommer ist’s dort bestimmt wunderschön.
Was ich schön fand, war der Platz am Strand von Drymiskiano Ammoudi, wo wir über eine Woche lang waren und einfach die Ruhe genossen haben. Von hier aus kann man die Küstenstraße entlang schön laufen gehen, es gibt da kaum Verkehr. Oder alternativ die Straße entlang in Richtung der Berge. Auch der Strand bietet viel Platz für Spiel und Spaß – mit oder ohne Hund. ;-)
Triopetra


Auch am Strand von Triopetra waren wir mehrmals und über mehrere Tage, einfach weil’s dort so schön ist. Ein riesiger Strand und eine schöne Umgebung zum Erkunden. Hier sind auch im Winter einige Camper, man trifft auch immer wieder auf die gleichen Leute – die Insel ist ja nicht so riesig. Es gibt mehrere Plätze zum Stehen, aber Vorsicht – einige Stellen sind sehr weich (Sand/Kies) und man fährt sich schnell mal fest.
Der Weg zum Strand ist problemlos machbar (wir sind von Spili aus über den Norden nach Tripopetra gefahren), auch wenn die Straße bergab echt steil wird. Aber einen Tipp habe ich: bei der Zufahrt in Richtung Strand lotst einen Google Maps gerne mitten durchs Dorf Akoumia. Das ist wirklich eng und eigentlich nicht notwendig – denn es gibt auch eine kleine „Umgehungsstraße“ hinter dem Ortsausgang auf der östlichen Seite.
Agios Pavlos




Unweit von Triopetra befindet sich der kleine Ort Agios Pavlos mit einer kleinen Bucht. Dort kann man zumindest im Winter auch mit dem Wohnmobil stehen. Wir haben hier ein paar Tage verbracht und die wunderschöne Umgebung erkundet. Es gibt weitere Strände, die über eine Treppe zu Fuß erreichbar sind. Hier findet man auch spannende Steinformationen, die wie „gefaltete“ Steine aussehen.
Im Dorf war nicht viel los, ein paar Menschen leben dort, dazu ein paar Katzen (wie überall in Griechenland), ein Pferd sowie ein kleiner lieber Hund, der uns ab und an beim Spaziergang begleitet hat.
Dermatos Beach


Über Weihnachten & Silvester sind wir am Strand von Dermatos gewesen, ganz in der Nähe vom schnuckeligen Ort Tsoutsouros. Hier gibt es viel Platz zum Freistehen. Der Strand ist steinig und bei starkem Wellengang auch sehr laut. Leider liegt auch hier recht viel Müll überall herum.
Hier ist weit und breit nichts und niemand, den man stören könnte. Wir haben einige Tage hier verbracht. An Silvester habe ich mich dann mit anderen Campern in Tsoutsouros verabredet, um dort in einer Taverne essen zu gehen. Dort kann man auch direkt am Strand stehen, was auch recht viele Camper gemacht haben. Mir war’s dann doch zu „eng“ dort und ich bin am nächsten Tag wieder zurück zum Strand von Dermatos.
Das praktische: in Tsoutsouros gibt es zwei kleine Supermärkte, so muss man nicht weit fahren um Nachschub zu besorgen. Denn die Fahrtwege hier haben’s in sich – bergig, kurvig… da kann eine 30 km Strecke schon gern mal eine Stunde dauern.
Hier am Strand von Dermatos haben wir übrigens einen kleinen Welpen gefunden – der wurde dort mit Sicherheit von jemandem ausgesetzt. Zum Glück konnte ich recht schnell einen Shelter finden (Bronx Family Shelter bei Heraklion).
Amatos Beach


Sehr weit „ab vom Schuss“ – in der Nähe von Xerocampos – haben wir eine schöne einsame Bucht gefunden: Amatos Beach. Hier waren wir auch über eine Woche lang. Man kann ganz schön in der Gegend wandern gehen oder einfach die Ruhe genießen. Der Weg hierhin führt über eine Schotterpiste, ist aber für nicht allzu große Camper durchaus machbar. Nur das Internet ist hier etwas schwach, da muss man mit der Antenne ein wenig auf die Suche gehen…
Unser Aufenthalt war kurzzeitig doch etwas „aufregend“. Ein mal ist Marko ausgebüchst und war die ganze Nacht lang verschwunden. Am nächsten Morgen stand er fix und fertig (und hungrig) wieder vor der Tür. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan und mir schon die schlimmsten Dinge vorgestellt, was dem Hund alles passieren könnte… aber zum Glück ging es gut und nicht ist passiert. Uff!
Und als ich eigentlich wieder losfahren wollte, streikt das Auto und springt nicht an. Selbst nicht mit der Powerbank, die ich für solche Momente dabei habe. Die Batterie war so leer, dass selbst der Pannenservice bestimmt 20 min lang erst mal die Batterie laden musste, bis sich da wieder etwas bewegte. Später in einer Werkstatt stellte sich heraus: ein Tierchen hat ein Kabel angeknabbert, das die Lichtmaschine mit der Starterbatterie verbindet. Jetzt läuft’s wieder rund!
Itanos / Vai Beach




Am Strand von Itanos habe ich mich mit Freunden getroffen und ziemlich lange dort gestanden. Der Strand selbst ist recht klein, aber die Umgebung ganz spannend. Eine Ruine kann man erkunden und es gibt einen Wanderweg, der über die Klippen zum berühmten Vai Beach führt. Dabei sollte man unbedingt auf die blauen Markierungen achten, um den richtigen Weg zu finden. Wir haben das nicht getan und sind etwas waghalsig über die Steine gestolpert – aber auch heile angekommen.
Der Vai Beach ist wirklich traumhaft schön (1. Foto), im Sommer ist hier vermutlich ziemlicher Trubel. Wir hatten den Strand im Januar ganz für uns alleine.
Am Itanos Beach läuft immer mal eine Schafherde herum und bleibt auch gerne mal über Nacht da und „mäht“ einen dann etwas aus dem Schlaf. Das war aber auch die einzige „Ruhestörung“ an diesem Ort.
Tholos Beach


Nachdem ich in Sitia wegen meiner scheinbar defekten Starterbatterie in der Werkstatt war und mir dort flink geholfen wurde (ein Kabel musste neu verlötet werden), musste ich dringend einen Ort zum Strom tanken finden, denn alle Batterien – also auch die Aufbaubatterie – waren leer. So habe ich die Taverne am Tholos Beach gefunden und gehofft, dass überhaupt jemand vor Ort ist. Meistens sind die Tavernen um diese Jahreszeit geschlossen.
Hier war auch alles zu, aber der Besitzer war da und hat mir netterweise Strom gegeben – für 10€ / Nacht. Kein Schnäppchen, aber ich war froh, als am nächsten Tag alles wieder voll geladen war. Wir sind noch ein paar Tage länger da geblieben, weil die Gegend so schön war. Auch hier kann man schöne kleine Wanderungen unternehmen.
Ab und an kamen Leute mit ihren Hunden zum Spaziergang, nach drei Tagen kannten sich alle Hunde und es war immer ein Spaß zu sehen, wie gut Marko mit denen klar kam (waren alles Mädels, deshalb hat’s ihm so gut gefallen vermutlich).
Ansonsten ist’s hier absolut ruhig im Winter, ein paar Fischer kommen mal vorbei, aber sonst gibt es nicht viel Bewegung. Herrlich!
Orte, die ich nicht noch mal sehen muss
Ja, es gibt auch Orte auf Kreta, die ich jetzt nicht so spannend fand wie sie angepriesen wurden. Zum einen war das Matala, bekannt für die damals dort lebende Hippie-Kommune, die die Höhlen als ihr Zuhause auserkoren hatten. Heute lebt dort niemand mehr in Höhlen, der Bereich ist zumindest im Winter abgesperrt, im Sommer muss man scheinbar Eintritt bezahlen für den Zugang.
Matala selbst sieht nach einem schnuckeligen Ort aus, ist im Winter aber recht ausgestorben. Hier und da wird renoviert, ein Café war geöffnet… und gefühlt leben dort zu der Zeit mehr Katzen als Menschen. Man kann direkt am Strand auf einem großen Parkplatz stehen. Es gibt hier auch einen Campingplatz, der geöffnet ist. Laut Aussage anderer Camper ist es unter der Woche wohl kostenlos und am Wochenende kommt mal jemand vorbei um zu kassieren.


Auch Stavros hat mich echt nicht umgehauen – so sehr, dass ich nicht mal ein Foto dort gemacht habe. Stavros ist vor allem bekannt geworden durch den Film „Zorbas der Grieche“. Jetzt im Winter war der Strand nicht so schön, es lag überall Müll herum und der Ort schien auch sehr verlassen und etwas trostlos. Vielleicht ist’s im Sommer hier schöner.
Das waren also meine Favoriten – die für mich schönsten Strände auf Kreta. Was meinst du, hast du noch andere Orte, die dir besser gefallen und die ich vielleicht noch nicht kenne?
Falls du mehr über Kreta im Winter lesen möchtest, dann hier entlang: Überwintern auf Kreta – eine gute Idee?

Was sind das nur für schöne Fotos bzw. Motive. Ich bin froh, dass ich immer in der Nebensaison reisen kann. Kinder sind aus dem Haus, ansonsten ginge das nicht. Danke für diesen tollen bericht!
Danke für das Lob! Ja, ich bin auch froh in der Nebensaison solche schönen Orte erkunden zu können. Im Sommer möchte ich hier nicht sein… ;)
Vielen Dank für die Inspirationen. Ich fahre am 19.2. los mit dem Wohnmobil bis Mitte April und werde Deinen Fußstapfen folgen.