6.000 km Roadtrip im Van durch Osteuropa: meine Highlights & Tipps

95 Tage, 6 Länder, 57 Stopps – von Deutschland aus ging es zuerst nach Polen, dann weiter in die Slowakei, durch Ungarn nach Rumänien und Bulgarien, bis ich Mitte Oktober endlich im Norden Griechenlands ankam. Welche Orte meine Highlights der Reise waren, erzähle ich dir in diesem Beitrag, wobei ich mich dabei hauptsächlich auf Polen und Rumänien fokussiere – die anderen Länder habe ich nur kurz durchfahren und mir nicht viel angeschaut. Außerdem gibt es ein paar nützliche Tipps für deine nächste Tour.

Meine Reiseroute im Überblick

Du kannst meiner Reise auch direkt bei Polarsteps folgen. Dort steht übrigens, ich sei durch 7 Länder gefahren, das stimmt aber nicht. Ich war in Rumänien ganz im Norden an der Grenze zur Ukraine und Polarsteps dachte, ich wäre über die Grenze gefahren – nein, bin ich nicht. :)

Meine Reiseroute – von Deutschland bis nach Griechenland

Reisevorbereitung

Gab es einen Plan? Was habe ich vorab geplant & recherchiert für die Reise?

Ehrlich gesagt, so viel Vorbereitung habe ich gar nicht reingesteckt. Das Endziel, die griechische Insel Kreta, stand fest. Der Weg dorthin sollte mich durch einige osteuropäische Länder führen. Zwei Länder hatte ich da besonders “auf’m Kieker”: Polen und Rumänien. Dafür hatte ich mir auch extra Reiseführer gekauft und auch viele spannende Tipps dadurch gefunden.

Wie die Route genau aussehen wird, wusste ich anfangs noch nicht und wollte das auch nicht im Detail planen, sondern mich auch ein bisschen treiben lassen und letztendlich “vor Ort” entscheiden, wo es als nächstes hin geht. Das hat auch ganz gut funktioniert.

Letztlich habe ich die Route und die Reisegeschwindigkeit unter anderem vom Wetter abhängig gemacht. Wurde es mir in den Bergen Polens zu kalt, bin ich halt schneller weiter gen Süden gefahren.

Oder wenn mir ein Ort doch nicht so gefiel wie erwartet, bin ich nicht länger als nötig geblieben. Auch habe ich zwischendrin ein paar “Verschnaufpausen” eingelegt, in denen ich einfach irgendwo im Nirgendwo eine Pause von den vielen Eindrücken brauchte und einfach mal ein paar Tage nix gemacht habe (ok, außer mit Marko ein bisschen spazieren gehen).


Reisen in “Zeiten von Corona”

Die Einreisebedingungen und Corona-Situationen der Länder, die ich bereisen wollte, hatte ich immer im Blick. Vor allem, weil sich die Lage ja jederzeit ändern konnte. Hilfreich war hier vor allem die App “Sicher reisen” vom Auswärtigen Amt. Dort habe ich die Länder markiert, die mich interessieren und bekomme so automatisch eine Nachricht, wenn sich in einem der Länder die Situation geändert hat.

Da ich vollständig geimpft bin, waren die meisten Grenzübertritte sehr entspannt, da ich dadurch weder in Quarantäne musste noch einen PCR Test o.ä. vorlegen musste. Das digitale Impf-Zertifikat genügt meistens. Nur für die Einreise nach Griechenland musste ich ein extra Formular ausfüllen (online über travel.gov.gr) mit allerlei Daten. An der Grenze hat sich niemand die Daten genau angeschaut, nur geprüft, dass ich dieses Formular ausgefüllt habe.

Ansonsten habe ich mich einfach entsprechend “vorsichtig” verhalten, hab die Maske im Supermarkt aufgesetzt, auch wenn das in Polen z.B. mancherorts scheinbar nicht mehr so angesagt war. In Rumänien, wo die Situation ja wieder viel schlimmer wird momentan, waren die Leute viel vorsichtiger und haben fast überall Masken getragen. In manche Sehenswürdigkeit kam man sogar nur mit vollständiger Impfung rein. Ja, darüber kann man streiten, ob das nun “gerecht” ist.. aber dafür ist mein Blog nicht der richtige Ort.


Tipps für unterwegs

Bargeld bzw. Kartenzahlung

Zwar reise ich während der ganzen Tour innerhalb der Europäischen Union, aber nicht alle Länder haben den Euro auch als Zahlungsmittel, nämlich Polen (Zloty), Rumänien (Leu) und Bulgarien (Lew). Anfangs ist es immer etwas anstrengend, sich an die neue Währung zu gewöhnen bzw. die Preise umzurechnen um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es teuer oder günstig ist.

Ich erinnere mich an den ersten Einkauf in einem riesigen Kaufland in Rumänien kurz nach der Grenzüberfahrt. Völlig planlos lief ich durch den Supermarkt und habe einfach mal gekauft, worauf ich Bock hatte, ohne auf den Preis zu schauen (weil ich keine Ahnung vom aktuellen Umrechnungskurs hatte). Auch mal schön, aber auf Dauer sicher nicht so schlau. ;-)

Tipp #1: Beim Geldabheben oder Bezahlen in einem “Nicht-Euro”-Land: das Gerät gibt dir im Bezahlprozess immer die Auswahl, ob du den Betrag in der Landeswährung oder in Euro begleichen möchtest. Wähle immer die Landeswährung, sonst wird ein meist viel schlechterer Wechselkurs für die Bezahlung in Euro angewandt.

Tipp #2: Etwas Bargeld dabei haben schadet nie! Zwar kann man inzwischen fast überall mit Karte zahlen, aber eben nicht immer. Als wir in Polen mal auf einen Parkplatz fuhren, um von dort aus eine Bootstour zu machen, ist das ganze daran gescheitert, dass die Parkgebühren nur in bar gezahlt werden konnten und wir keine Zloty dabei hatten.

Freistehen vs. Campingplatz

Roadtrip Osteuropa: Camping in Polen
Der erste Freisteh-Platz am See in Polen – herrlich!

Direkt eine schlechte Nachricht: viele der Campingplätze sind in der Nebensaison (die meisten bereits ab Anfang September) geschlossen. Ich stehe eh viel lieber frei in der Natur, aber ab und an ist ein Campingplatz schon praktisch. Deshalb sollte man am besten vorab anrufen und nachfragen, ob der Campingplatz geöffnet ist, bevor man sich auf den Weg macht.

Freistehen war in allen Ländern für mich sehr entspannt. In Polen war im Sommer recht viel los, die Polen lieben Camping und so steht man fast nie alleine an einem Ort. Das fand ich aber gar nicht schlimm – ganz im Gegenteil! So ergaben sich ein paar nette Begegnungen.

In Rumänien ging es beim Freistehen sehr entspannt zu. Im September war ich fast immer alleine an den Orten.

Ich nutze meistens Park4Night für die Platzsuche. Das größte Manko: die Plätze waren sehr oft sehr schmutzig. Manchmal, wenn es nicht allzu schlimm war, habe ich den Müll eingesammelt. Aber es gab leider auch Orte, die so vermüllt waren, dass ich weiter gefahren bin.

Maut

In allen Ländern durch die ich gereist bin, gibt es mautpflichtige Straßen. Ich fahre ja einen Kastenwagen mit < 3,5 T, deshalb kann ich nur davon sprechen.

  • Polen: Hier bin ich nur mautfreie Straßen gefahren, weil die wenigen mautpflichtigen Autobahnen einfach nicht auf meiner Route lagen. Beim ADAC gibt’s Details.
  • Rumänien: So mag ich das – einfach und simpel. Am besten vor Einreise online eine Vignette kaufen und losfahren. Mehr Infos.
  • Bulgarien: Hier gilt das gleiche – online vorab die Vignette kaufen und los geht’s. Mehr Infos.
  • Griechenland: Es ist kompliziert! Es gibt keine einheitliche Regelung, dafür verschiedene Betreiber von Autobahnen, mit verschiedenen Regelungen… uff! Ich vermeide Mautstraßen weitestgehend, aber manchmal sind sie ganz sinnvoll und zeitsparend. Dann zahle ich eben, wann und wie viel ist jedes Mal eine Überraschung. Mehr Infos.

Tanken

Tanken müssen wir ja immer mal und überall… aber so rückblickend kann ich empfehlen: tankt in Bulgarien! :-) Dort war der Sprit am günstigsten, zu der Zeit für Diesel etwa 1,20€ als es anderswo bei ca. 1,50€ lag.

In Griechenland wird man ja an allen Tankstellen bedient und muss gar nicht das Auto verlassen (manchmal nur, wenn man mit Karte zahlen will und das nur an der Kasse möglich ist). In Polen, Rumänien und Bulgarien “durfte” ich immer selbst tanken. Manchmal kam jemand zur Hilfe, da war ich mir nicht sicher, ob die dann ein Trinkgeld erwarten fürs Zapfhahn in den Tank halten?

In Rumänien ist mir übrigens aufgefallen, dass es unfassbar viele Autowaschanlagen gibt, wirklich an jeder Ecke. Ob das jetzt am Statussymbol Auto liegt, das gehegt und gepflegt werden muss, oder an den teils dreckigen Straßen – da bin ich mir nicht sicher. Vermutlich eine Mischung aus beidem.

Einkaufen im Supermarkt

Ich bin ja immer neugierig, was es in anderen Ländern so im Supermarkt zu kaufen gibt.

In Polen fand ich es so toll, dass es so viele “eingekochte” Gerichte im Glas zu kaufen gibt, sogar in vegetarisch/veganen Varianten! Also Krautrouladen oder Gulasch oder oder oder… für wirklich wenig Geld bekommt man ein Fertiggericht mit einer sehr überschaubaren Zutatenliste.

In Polen bin ich am liebsten bei Auchan shoppen gegangen, einfach weil die Auswahl an veganen Produkten unschlagbar ist und auch sonst ist die Auswahl riesig, was manchmal etwas “erschlagend” ist – ähnlich wie Kaufland, das es auch in Polen und Rumänien gibt.

Kaufland und Lidl kennen wir ja aus Deutschland, das Angebot ist in Rumänien und Polen ähnlich, auch viele bekannte Produkte aus Deutschland findet man in der Produktpalette.

Straßenhunde

Ich reise ja selbst mit einem ehemaligen Straßenhund, dementsprechend sensibilisiert bin ich für diese Thematik. Mich macht es jedes Mal unfassbar traurig, wenn ich die armen Streuner auf den Straßen sehe, wie sie versuchen irgendwie zu überleben. Das Thema Straßenhunde begann auf dieser Reise in Rumänien. Vorher in Polen und in der Slowakei ist mir dieses Problem nicht aufgefallen.

Am schlimmsten ist es offenbar leider in Griechenland. Zumindest sehe ich hier viel mehr Straßenhunde als in den anderen Ländern. Das liegt vermutlich auch daran, dass in Rumänien Straßenhunde oft eingefangen und in Tötungsstationen gebracht werden.

Erst kürzlich erreichte mich eine Anfrage von jemandem, die wissen wollte, in welche Länder man noch reisen kann, ohne mit dem Thema Tierleid konfrontiert zu werden. Ich kann diese Frage total verstehen, viele möchten sich mit diesem Thema im Urlaub nicht auseinandersetzen. Mir geht es da momentan ähnlich, ich bin in Griechenland und liebe es hier zu sein – dennoch bin ich total traurig darüber, dass das Thema Straßenhunde hier noch immer so dramatisch ist. Und manchmal wünschte ich mir einfach, ich wäre nicht hier und müsste das Drama nicht sehen…

Dennoch mein Aufruf an jeden, der in diese Länder reisen möchte: habt keine Angst vor den Streunern, in 99% der Fälle wollen sie nix böses, sondern suchen nur etwas Futter und Zuneigung – letzteres viel mehr als Futter, denn Zuneigung bekommen sie quasi nie. Ich habe immer einen Sack Trockenfutter für die Streuner dabei, die ich so unterwegs treffe und freue mich, wenn sie zumindest für die Zeit, die wir in ihrem “Revier” verbringen, ein bisschen Vertrauen zu mir aufbauen und ich ihnen etwas Gutes tun kann.


Meine Highlights der Reise durch Osteuropa

Was ist mir in bleibender Erinnerung geblieben von der Reise durch Osteuropa? Es gab viele schöne Momente und Erlebnisse. Ich musste nicht lange überlegen, um die 5 Highlights meiner Reise zu finden!

#1 Der Besuch im Bärenreservat “Libearty” 🇷🇴

Roadtrip Osteuropa: Bärenreservat Libearty

Das hat mich einfach am meisten berührt und sich so in mein Herz und meinen Kopf geschlichen, dass ich es einfach unbedingt weiter erzählen muss. Im Beitrag über die Reise durch Rumänien habe ich bereits darüber geschrieben. Am meisten freue ich mich über die Patenschaft mit dem Bären Marko aus Albanien (nicht zu verwechseln mit meinem Hund Marko aus Albanien). :-)

#2 Die Wanderung zum Morskie Oko 🇵🇱

Polen Roadtrip: Morskie Oko

Die Landschaft im Süden Polens ist so wunderschön! Es gibt so viel zu entdecken und die Berge liebe ich ja sowieso. Der einzige “Haken” bei dieser Wanderung war, dass Hunde im Nationalpark nicht erlaubt sind. Aber dennoch war das ein Highlight meiner Reise (sorry, Marko!).

Mehr dazu: Polen Roadtrip (4/4): in die Hohe Tatra, Zakopane & Morskie Oko

#3 Besuch in Krakau 🇵🇱

Polen Roadtrip: Krakau

Großstädte sind ja eigentlich nicht mehr so “meins”, aber in Polen habe ich einige Städte besucht, weil ich neugierig war. Neben Danzig, Warschau und Lublin war ich besonders von Krakau angetan, wo ich zusammen mit Synke ein paar Tage (und meinen Geburtstag) verbracht habe.

Mehr dazu: Polen Roadtrip (3/4): von Warschau bis nach Krakau

#4 Kajak-Tour in Krutyn 🇵🇱

Polen Roadtrip - Krutyn Kajaktour

Das war herrlich! Zusammen mit Marko bin ich in einem Kajak über den Fluss Krutyn geschippert, stundenlang. Danach war ich fix und fertig, aber glücklich.

Mehr dazu: Polen Roadtrip (2/4): Highlights der Region Ermland-Masuren

#5 Auf der Passstraße Transfăgărășan 🇷🇴

Roadtrip Osteuropa: Transfăgărășan

Landschaftlich war das mein absolutes Highlight in Rumänien! Die Straße, die sich den Berg nach oben windet, entlangzufahren, war so schön! Das darf auf keiner Rumänien-Reise fehlen!

Mehr dazu: Roadtrip im Van durch Rumänien – Highlights, Tipps & Kritik


Also, ich kann diese Reise sehr empfehlen! Alles besuchten Länder haben ihren Charme und lohnen einen Besuch. Auch die Schattenseiten sollte man nicht ausblenden, aber dennoch bin ich froh, dass ich eine schöne Zeit in Polen, der Slowakei, Rumänien und auch kurz in Bulgarien verbringen konnte.

Jetzt bin ich in Griechenland und freue mich auf meine baldige Überfahrt auf die Insel Kreta! Bald gibt’s mehr davon!

Was meinst du – würdest du diese Reise durch Osteuropa auch gerne mal machen? Oder warst du schon dort unterwegs und hast noch mehr Tipps? Gerne her damit!

Roadtrip im Van durch Osteuropa
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VAN girls

3 Gedanken zu „6.000 km Roadtrip im Van durch Osteuropa: meine Highlights & Tipps“

  1. Hallo Mandy!

    Super Blog; gut beschrieben und man kann sich “hineinfühlen”. Tipps wären da Serbien (Novi Sad ist 2022 Unesco Kulturhauptstadt); nette Menschen und unglaubliche Natur. Ebenso Montenegro z.B. Herceg Novi und Kotor. Mein Van (Glück; schrei) kommt hoffentlich im Juni diesen Jahres. Bis dato hatte ich nur gemietet. Insofern verschlinge ich Deinen Blog und träume vor mich hin. Was mich ein wenig stutzig macht; warum gerade Marko als Name für Deinen Hund? Wegen dem “K” im Namen…. So heiße ich nämlich auch…:-) Viel Spaß weiterhin und genieße Dein tolles Leben.

    Liebe Grüße,
    Marko

    Antworten
    • Hallo Marko :-)
      Danke für die Tipps! Mal sehen ob ich auf dem Rückweg nach Deutschland durch die Balkanländer fahre… das entscheide ich dann spontan, wenn’s los geht.
      Und warum Marko Marko heißt? Er wurde ja in Albanien gefunden und dort im Dorf hieß er bereits Marko, wohl nach irgendeinem Schauspieler benannt. Das K in Marko habe ich entschieden, weil ich das schöner finde als die Version mit C. ;-)

      Antworten

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