Lissabon: Liebe auf den ersten Blick!

Meine Vorfreude auf Lissabon war riesig und es hat sich bewahrheitet – Lissabon ist eine tolle Stadt! Letzte Woche war ich für vier Tage dort und habe die Stadt auf recht planlose Weise erkundet – indem ich einfach durch die Straßen gelaufen bin und geschaut habe, was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt.

Lissabon ist diesbezüglich ein kleiner Irrgarten (ein sehr hügeliger obendrein) mit vielen kleinen Gassen und Winkeln. Ein bisschen Orientierung hatte ich schon, ich wusste ungefähr, wo sich welcher Stadtteil befindet und was es dort zu sehen gibt. Aber da die Straßen so klein und wirr sind, habe ich meistens nie den direkten Weg ans Ziel genommen, sondern bin oftmals über (schöne) Umwege am Ziel oder manchmal auch ganz woanders angekommen.

Die Miradouros (Aussichtspunkte)

Um die Stadt von oben zu sehen, gibt es einige Aussichtspunkte, die einen Besuch wert sind. Da ich am ersten Tag in Lissabon erst am Nachmittag ankam und nicht mehr viel Energie hatte, bin ich nur noch zum nahegelegenen Aussichtspunkt Convento da Graça gegangen, um die Stadt in Ruhe von oben zu betrachten und langsam “anzukommen”. In den nächsten Tagen habe ich noch weitere Aussichtspunkte entdeckt, mehr oder weniger zufällig.

Aussichtspunkt Convento da Graça in Lissabon

Convento da Graça
Kleiner Garten mit Café. Schöner Blick über die Stadt – besonders bei Sonnenuntergang:

Miradouro São Pedro de Alcântara in Lissabon

Miradouro São Pedro de Alcântara
im Bairro Alto – wunderschöner Blick über die Unterstadt und zum Castelo de São Jorge:

Miradouro de Santa Luzia in Lissabon

Miradouro de Santa Luzia
Blick über den Stadtteil Alfama und den Fluss Tejo zum anderen Ufer:

Die historische Tram #28

Ein weiteres Highlight Lissabons sind die historischen Straßenbahnen, die sich ihren Weg durch die engen Gassen bahnen. Ich habe mich in die berühmte Tram #28 gesetzt, die einmal quer durch die Stadt fährt und perfekt für eine gemütliche Sightseeing-Runde geeignet ist. Man sollte das nicht am Wochenende tun (lange Schlangen von Touristen an den Haltestellen) und auch nicht morgens oder abends während des Berufsverkehrs – die Tram ist ja ein “normales” Verkehrsmittel, das die Lissabonner für den Weg von/zur Arbeit benutzen. Dann wird’s schnell eng. Es gibt noch die touristische Version davon, die von den allgemein bekannten “Hop-on-hop-off” Anbietern betrieben werden. Allerdings ist diese Option um ein vielfaches teurer (ich glaub ab 15€ aufwärts). Der Normalpreis für eine einfache Fahrt waren 2,85€ – am besten ein Tagesticket für Tram & Metro für 6€ kaufen, dann kann man 24 Stunden lang mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt düsen.

Die historische Tram in Lissabon

Die alten Gemäuer Lissabons

Was mich ganz besonders fasziniert hat an Lissabon sind die alten Gebäude und ihre typische Architektur, die in vielen Teilen noch recht gut erhalten ist. Die typischen Kacheln, farbenfrohe Häuserwände, kleine und schön verzierte Türen und Fenster. Und zwischendrin hier und da ein wenig Streetart. Ein paar Bilder davon:

Ein Ausflug nach Belém

Alle Reiseführer reden davon, dass man unbedingt nach Belém fahren muss, um dort u.a. den Torre de Belém oder das Kloster Mosteiro dos Jerónimos (beides UNESCO Weltkulturerbe) zu besuchen. Beeindruckende Bauten, aber irgendwie war ich nicht in Stimmung für Museumsbesuch und Führungen durch alte Gemäuer – vermutlich war einfach mein Hunger daran Schuld, der mich zuerst in ein Restaurant am Flussufer trieb. Dort habe ich den berühmten Bacalhau (Stockfisch) als Mittagsgericht probiert. Die Portugiesen verspeisen davon ja kiloweise im Jahr, ich fand den Fisch lecker aber auch sehr sehr salzig. Vielleicht war’s auch einfach nicht das beste Restaurant.

Auf jeden Fall probieren musste ich noch die Pastel de Belém (oder Pastel de Nata in Lissabon genannt) – kleine Küchlein aus Blätterteig mit einer Creme gefüllt und mit Puderzucker oder Zimt bestreut. In Belém gibt es die bekannte Bäckerei Casa Pasteis De Belém, wo man wohl die leckersten Pastels bekommt. Leider war mir der Andrang dort zu groß, so dass ich mir die Leckerei später in Lissabon in einer anderen Bäckerei gegönnt habe. Verdammt lecker!!

Kloster Mosteiro dos Jerónimos in Belém

Mehr Infos über Lissabon

Hier findet ihr noch mehr Tipps und Infos über Lissabon – Artikel die ich für meinen Lissabon-Besuch gesammelt hatte. Ich habe noch so viele Dinge auf meiner To-do Liste für den nächsten Besuch dort – und ich freue mich schon jetzt darauf!

Mein Fazit: I ♥ Lissabon!

Es gibt so viele positive Punkte über Lissabon zu sagen, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Der größte Vorteil (für mich als Schlechtwetter-Geplagte Berlinerin) ist wohl das tolle Wetter – mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr kann man Lissabon einfach nur lieben! Dazu kommt, dass die Stadt nicht weit weg vom Meer liegt.

Auch kulturell hat Lissabon viel zu bieten. Viele junge und kreative Leute tummeln sich dort. Die Preise sind für eine Großstadt auch recht günstig, ähnlich wie in Berlin oder vielleicht sogar ein wenig günstiger.

Die Leute sind obendrein sehr nett und hilfsbereit. Ich hatte ja vorab ein wenig Portugiesisch gelernt und dank meiner Spanischkenntnisse fällt mir das Lesen der Sprache recht leicht. Das Reden und Verstehen ist da allerdings ein anderes Thema, woran ich noch arbeite. Die meisten Portugiesen sprechen aber Englisch, damit kommt man fast überall durch. Nur meine Nachbarin, eine ältere Dame, sprach immer fleißig auf Portugiesisch mit mir. Und ich hab ihr vor lauter Aufregung in einer Mischung aus Portugiesisch, Spanisch und Englisch geantwortet. Sie fand’s wohl ganz lustig, und irgendwie haben wir uns verstanden. :)

Ich denke noch immer darüber nach, ob ich nächstes Jahr einfach mal für ein paar Monate nach Portugal gehe. Aber vielleicht werde ich nicht direkt in Lissabon wohnen, sondern eher in einem der Vororte näher am Meer. So kann ich endlich Surfen üben, nebenher noch Portugiesisch lernen und ab und an in die City fahren, um z.B. das Musikfestival Rock in Rio Lisboa zu besuchen. Hmmm… sehr verlockend!

12 Gedanken zu „Lissabon: Liebe auf den ersten Blick!“

  1. Hi Mandy,

    ein toller Blogpost und wunderschöne Bilder – vielen Dank fürs Teilen!
    Ich habe Lissabon auch geliebt… die wirren Straßen, die besondere Atmosphäre, die Sprache, die Leute… Es wäre bestimmt ganz toll, wenn Du nächstes Jaht in (der Nähe von) Lissabon ein paar Monate verbringen würdest. Dann wird es mit der Sprache noch viel besser klappen :-) Ach, das Essen fand ich auch sehr lecker :-)

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  2. Danke, Mandy, für den netten Artikel! Ich bin jetzt seit zwei Tagen in Lissabon und habe ein paar der von Dir empfohlenen Dinge ausprobiert. Die Stadt gefällt auch mir sehr gut. Mich beeindruckt besonders, wie friedlich es ist, und wie offen und interessiert die Einheimischen sind. Tatsächlich kann auch ich mir vorstellen, hier eine Weile zu leben! Viele Grüße, Marco

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    • Ja, die Freundlichkeit der Menschen in Lissabon ist wirklich toll – das bin ich in Berlin so nicht gewohnt. ;) Ich wünsche dir noch viel Spaß in Lissabon! Und wenn Zeit ist, fahrt auch mal nach Porto – dort ist’s auch wunderschön!

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  3. Wir fliegen im Januar ebenfalls nach Lissabon und wissen gar nicht was uns erwartet!
    Wir werden aber auf jeden Fall einige deiner Tipps mit einplanen und hoffen das wir die 5 Tage voll ausnutzen können. Die Aussichten auf deinen Bildern sind echt der Hammer! Die Vorfreude steigt auf jeden Fall immer mehr :)
    Danke für diesen tollen Bericht!
    Liebe Grüße
    Flo von Mitternachtsreisen

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