In den letzten Tagen ging es sehr musikalisch zu bei mir – drei Konzerte innerhalb von fünf Tagen, das kommt selbst bei mir (Musikjunkie) nicht so häufig vor. Geplant war eigentlich nur das Paul Weller Konzert, aber dann kam alles ganz anders… und schwups, hatte ich drei Konzerttermine im Kalender. Dafür liebe ich Berlin! Hier wird’s nie langweilig…
Paul Weller – Godfather of Britpop
Den Anfang des kleinen Konzert-Triathlons macht Paul Weller, der letzen Samstag (31.5.) im Huxleys Berlin spielte. Support war ein sehr talentierter Herr namens Gallery47, der ganz allein mit seiner Gitarre da auf der Bühne stand, als ich mich langsam durch das Publikum nach vorne drängelte. Sehr ruhig, sehr schnuffelig, super Stimme… hach! Jetzt nicht unbedingt der große Anheizer für ein Konzert, aber ich glaube das war auch gar nicht notwendig.
Paul Weller betrat die Bühne kurz nach 9 und die (größtenteils) Herren um mich herum rasteten für einen Moment ein klein wenig aus. ;) Der Modfather und Godfather of Britpop stand da auf der Bühne! Als Gründer und Sänger von The Style Council und The Jam hat Weller einige Klassiker der Musikgeschichte geschrieben und viele britische Bands inspiriert und hervorgebracht. Der Herr stand also schon auf der Bühne, da war ich noch nicht mal geboren…

Das Konzert war sehr schön, die Stimmung super und auch die Band schien Spaß dabei zu haben. Es hat einfach gepasst. Weller spielte eine Mischung aus neuen und alten Songs, alles sehr harmonisch und absolut perfekt präsentiert. Dass da ein Profi am Werk war, war unverkennbar!
Viel gesagt hat der Herr Weller während des Konzerts nicht, aber irgendwie passt das auch zu dem coolen Typen. Und wenn er mal etwas sagte, hab ich ihn kaum verstanden… kann aber auch an meinen Ohrstöpseln liegen, die versuchen meine eh schon Konzert-geschädigten Ohren zu schonen.
Lustige Momente: Links neben mir stand ein Typ, der womöglich einen Lookalike-Contest gewinnen könnte für die Ähnlichkeit zu Liam Gallagher (er war’s nicht, hab ich gecheckt – dafür sprach er zu gut deutsch). Aber die Krönung – gegen Ende der Show drängelten sich ein paar ordentlich angetrunkene Jungs nach vorne und einer von denen sah tatsächlich aus wie Liam Gallagher in seinen schlimmsten Zeiten in den 90ern (also nicht so stylisch wie der Herr links von mir)! :)
Zuletzt veröffentlichte Paul Weller 2012 ein Album mit neuen Songs: Sonik Kicks. In diesem Jahr kam mal wieder eine Best-Off Platte auf den Markt: More Modern Classics.
Temples
Weiter ging es am Montag (2. Juli) mit Temples, einer recht jungen Band aus Northamptonshire, Großbritannien. Der Erfolg kam schnell und überraschend. Hilfreich war sicherlich auch die Ansage von Ex-Oasis-Bruder Noel Gallagher, der Temples mit den Worten “the best new band in Britain” krönte. Erst im Februar brachten die Jungs ihr Debütalbum Sun Structures heraus. Ich bin zufällig über einen Zeitungsartikel auf die Band aufmerksam geworden (und habe vor allem beim Zitat meines Lieblings-Gallagher aufgehorcht – was Noel sagt, muss ja stimmen, oder?).
Und ja, es war ein gelungener Abend! Selbst die Supportband Filthy Boy fand ich sehr interessant! Very british, haben mich ein wenig an die Stone Roses erinnert.
Als vor Showbeginn der Temples von einem der Techniker noch ein Räucherstäbchen angezündet und neben das Schlagzeug platziert wurde, habe ich mir kurz Sorgen gemacht, aber die waren völlig unbegründet. Die Jungs sind mal cool, können singen, beherrschen ihre Instrumente und die Frisur sitzt auch perfekt! :)
Diesen Song habt ihr bestimmt schon mal im Radio gehört – Shelter Song war ihr erster Hit, der Temples bekannt machte:
https://www.youtube.com/watch?v=vs4i41cOv0s
Die Musik hat definitiv einen Wiedererkennungswert und ich hoffe, es wird noch mehr von ihnen zu hören geben!
Mando Diao
Und die Krönung meines kleinen Konzert-Triathlons kam zum Schluss: Mando Diao! Das Konzert wollte ich ursprünglich gar nicht ansehen, weil ich von der Band lange nix gehört hatte und nicht sonderlich interessiert war. Doch dann kamen die Jungs vor ein paar Wochen nach Berlin und gaben im Apple Store ein Interview inklusive kleiner Liveshow. Und das hat mich überzeugt – muss ich sehen!

Das neue Album Aelita ist nun mal sehr anders als die bisherigen Alben der Band. Elektronischer, experimenteller. Und auch beim Konzert wurde klar, dass die Jungs eine neue Richtung einschlagen. Denn auch die alten Hits wurden mit mehr Elektrobeats versehen. Also mir hat’s super gefallen – wir haben getanzt und gelacht und hach, nach nur 1,5 Stunden war alles vorbei. Aber jede Minute war perfekt.
Einen kleinen Ausschnitt vom Konzert in Berlin seht ihr hier.
Noch mehr Musik – coming soon
In zwei Wochen wird’s schon wieder rockig. Eigentlich wollte ich einen lieben Freund damit überraschen, leider war er clever genug zu recherchieren, was an diesem Termin denn in Berlin so los ist und wusste sofort Bescheid: Billy Idol! Ja, den gibt’s immer noch und bevor der Rebell in die Rockerrente geht, schauen wir ihn noch mal live an.
Auf einer kleinen Reise nach Newcastle werden wir bei einem Robbie Williams Konzert vorbeischauen. Hierzu wurde ich von DFDS Seaways eingeladen und bin schon sehr gespannt auf die Schiffsreise!
Und dann wartet Ende Juni noch Damon Albarn auf uns! Ok, wir auf ihn… da freue ich mich sehr sehr drauf! Nach dem Blur Konzert beim Berlin Festival bin ich total angefixt und brauche mehr!
Und bevor jemand fragt, hier gleich die Antwort: Ja, ich bin ein Musikjunkie und brauche meine regelmäßige Dosis Live-Musik! :)
Wem geht es da genauso?
Es war mal wieder ein tolles Mando Diao Konzert – natürlich ist es IMMER zu kurz, egal wie lange sie spielen ;)
Das stimmt allerdings. ;-)