Berlin Musik-Tour: Eine Zeitreise durch die Berliner Musikgeschichte

Musik in Berlin – was ist hier nicht alles passiert! Eine ganze Menge – wichtiges und weniger wichtiges, großartige und schreckliche Musik entstand in den Kellern und Hinterzimmern der Stadt. Aber wie war das genau?

Da sich mein musikalisches Knoff-hoff auf waghalsiges Halbwissen beschränkt, war ich letztens auf Musik-Tour in Berlin: mit Thilo von Berlin MusicTours. Und das ganze gleich zwei mal: zuerst geht es auf Erkundungstour durch das berühmte Berliner Hansa Studio. Und ein paar Tage später kutsche ich mit Freunden auf der Bustour durch Berlin, bei der Thilo viele interessante, witzige und auch weniger schöne Details aus der Berliner Musikszene verrät und mit Videos und Interviews ergänzt. Herrlich! Aber der Reihe nach…

Das Hansa Studio Berlin – hier waren sie alle!

David Bowie nannte es “The Big Hall by the Wall” – das in den 70ern ziemlich nahe an der Mauer gelegene Hansa Studio wurde durch diverse (inzwischen) berühmte Persönlichkeiten bekannt, die dort ihre Platten aufnahmen. Allen voran David Bowie, der hier unter anderem seinen Hit Hereos schrieb und produzierte.

Depeche Mode haben in den 80ern quasi im Hansa Studio gewohnt! Iggy Pop (der eine zeitlang mit Bowie in Berlin-Schöneberg wohnte) war auch im Hansa Studio fleißig, ebenso U2, Nick Cave, Nina Hagen, Die Einstürzenden Neubauten uvm.

Auch heute wird dort fleißig produziert. Snowpatrol waren da, Supergrass, Jack White, Wyclef Jean, Rainbirds… auch Herbert Grönemeyer, Udo Jürgens, Marianne Rosenberg – ja selbst Modern Talking haben dort ihr Unwesen getrieben. Und ab und an schauen Depeche Mode mal wieder vorbei.

Wie das Studio entstanden ist und was dort alles passiert ist, viele viele interessante und oftmals witzige Stories hält Thilo auf der Tour bereit. Er scheint ein wandelndes Musiklexikon zu sein, ich war schwer beeindruckt!

Fotos aus dem Hansa Studio:

Ich war so beeindruckt von den vielen Gerätschaften und bunten Knöpfen. Keine Ahnung was die so alles machen – vermutlich irgendwas mit Musik. Ich habe sie jedenfalls mal fotografisch festgehalten für die Geschichtsbücher. :)

Nachdem die Tour durch die Hansa Studios so spannend war, geht es ein paar Tage später gemeinsam mit zwei Freundinnen gleich weiter zum nächsten Abenteuer:

Die Musiktour durch Berlin im Bus

Die Musiktour startet am Hotel Adlon direkt beim Brandenburger Tor. Auf dem Weg zum Tourbus erzählt Thilo noch die Story von Michael Jackson, der dort vor ein paar Jahren seinen Sohn aus dem Fenster hielt und beinahe fallen ließ. Das ging ja durch die Presse wie verrückt. Aber: Michael ist und bleibt the King of Pop. Punkt.

Oder David Bowie, der in den 80ern gleich neben dem Brandenburger Tor, auf dem Vorplatz des Reichstags ein Open-Air Konzert spielte und währenddessen die Zuhörer in Ostberlin grüßte. Stellt euch mal vor wie krass das gewesen sein muss, auf der Ostseite Berlins hinter der Mauer zu stehen und Bowie Heros singen zu hören. Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut! Brr!

I, I can remember
Standing, by the wall
And the guns shot above our heads
And we kissed, as though nothing could fall
And the shame was on the other side
Oh we can beat them, for ever and ever
Then we could be Heroes, just for one day

Heroes, David Bowie

Weiter zur Musiktour: Während der zweistündigen Tour fahren wir diverse Stationen der vergangenen und aktuellen Musikszene Berlins ab. Rammsteins erste Auftritte im Knaack, die Entstehungsgeschichte der Loveparade, bis hin zum SO36 – dem berühmten einstigen Punk-Schuppen in Kreuzberg (heute etwas weniger Punk, aber immer noch knorke!).

Neben Thilos spannenden Erzählungen kamen zwischendrin auch die erwähnten Künstler zu Wort in Video-Einspielern. Nina Hagen erzählt u.a. über ihre Wohnung in Berlin, Rodrigo Gonzalez von die ärzte über seinen zufälligen Besuch bei der ersten (damals noch recht kleinen) Loveparade, bei der er sich mit warmem Bier die Musik schön trank. Ja, auch Aggro Dingsbums Bushido kommt zu Wort und versucht irgendwie zu erklären, warum seine Texte so sind wie sie sind. Ganz folgen kann ich dem nicht…

Das ist jetzt nur ein Bruchteil der Infos, die ihr auf der MusicTour erfahren werdet. Für Musikinteressierte ein absolutes Muss! Also, wenn du in Berlin bist und noch mehr über die Stadt und ihre Musikgeschichte erfahren möchtest – geh auf MusicTour!

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2 Gedanken zu „Berlin Musik-Tour: Eine Zeitreise durch die Berliner Musikgeschichte“

  1. Klingt auf jeden Fall spannend, wobei es für meinen persönlichen Musikgeschmack wieder zu mainstreamig ist. Ich war übrigens bei der Kind-aus-dem-Fenster-Aktion von Michael Jackson dabei, was für ein unglaublicher Blödsinn! Aber gut, den mag man ja wegen seiner Musik und seinem Tanzen, und es ist nichts schlimmes passiert

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    • Na ja, über (Musik-)Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. :)
      Und Michael Jackson war gewiss etwas special… ein großer Fan war ich nie, weil mich sein Lebensstil und der Tratsch um ihn herum wohl doch zu sehr irritiert hatten. Aber die Musik mag ich heute immer noch.

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