Als die Tourdaten verkündet wurden, konnte ich’s gar nicht so recht glauben. Babasónicos, eine der erfolgreichsten Bands in Argentinien seit fast 20 Jahren, kommen endlich nach Deutschland!
Ich habe eine zeitlang in Buenos Aires gelebt (ganze drei Jahre) und in der Zeit natürlich auch die lokale Musikszene kennen gelernt. Babasónicos konnte ich 2008 dort das erste Mal in einem kleinen Theater sehen. Sonst füllt die Band ja gerne mal riesige Hallen, diese Show war aber eine sogenannter Secret Show, die damals von MTV organisiert wurde. Ein (kostenloses) Ticket bekam nur der, der sich mit seinem ausgedruckten (!) MySpace Profil – auf dem ersichtlich ist, dass man Fan von MTV Argentina ist – am Vortag zur Theaterkasse begibt. Na ja, so ein MySpace Profil habe ich mir mal eben schnell angelegt und schwups, hatte ich ein Ticket. Die Show war super, die Leute sind durchgedreht – und waren natürlich alle total textsicher, im Gegensatz zu mir.
Aber zurück nach Berlin. Babasónicos sind in Europa noch nicht sehr bekannt, außer in Spanien, was offensichtlich an der gemeinsamen Sprache liegt. Umso mehr habe ich mich gefreut, die Band auch hier endlich mal live zu sehen. Zudem spielten sie im kleinen SO36, einem überschaubaren Club, in dem Konzerte noch Spaß machen.
Zuvor hatte ich eigentlich mit der Pressefrau der Band ausgemacht, dass ich ggf. nach der Show ein Interview mit den Jungs von Babasónicos führen kann. Das hat dann alles leider doch nicht geklappt. Na dann muss ich beim nächsten Mal wohl doch noch mehrmals nachfragen… wieder was gelernt.
Vor der Show haben wir uns zur Einstimmung auf den Abend an der Bar noch einen (oder waren’s zwei…) Fernet con Coca mixen lassen – der typische Drink, den die Argentinier beim Weggehen trinken. Fernet Branca mit Cola gemixt, Eiswürfel dazu. Der Geschmack ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber in den drei Jahren in Buenos Aires hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt. Und an dem Abend passte das einfach perfekt!
Die letzten Alben von Babasónicos schien mir ziemlich poppig, deshalb hatte ich nicht erwartet, dass die Show so sehr rocken würde. Aber so war’s! Eine super Mischung aus alten und neuen Hits wurde aufgetischt, Adrián (der Sänger) ist wie verrückt über die Bühne gehüpft und hatte sichtlich Spaß dabei. Das Publikum war hauptsächlich argentinischen und spanischen / südamerikanischen Ursprungs. Das war ganz witzig überall um mich herum Spanisch zu hören, dazu Babasónicos auf der Bühne – es fühlte sich ein wenig an, als wäre ich wieder zurück in Buenos Aires.
Nachfolgend noch ein paar Erinnerungen festgehalten in Fotos:
Und wer neugierig geworden ist, hier gibt’s mehr Musik von Babasónicos: bei Spotify oder Amazon* oder iTunes*.