Lettland hat mich komplett begeistert! So wenig wusste ich über das Land – und jetzt bin ich absoluter Fan! Unser Roadtrip ist in Liepaja gestartet, den ersten Beitrag dazu findest du hier:
Nachdem wir ein paar schöne (und heiße Tage am Kap Kolka verbracht hatten, ging die Reise weiter ins Landesinnere für etwas mehr Abwechslung:
Talsi
Talsi ist ein ganz hübscher Ort, der von 9 Hügeln umgeben ist, die man wandernd erkunden kann. Leider war das Wetter bei unserem Besuch viel zu heiß für so ein Unterfangen. Deshalb sind wir nur ein wenig durch den Ort und den angrenzenden Park gelaufen. Übernachtet haben wir an einem kleinen See etwas außerhalb.
Beim nächsten Besuch und angenehmeren Temperaturen würde ich diese Hügel aber sehr gerne mal erkunden! Auf der Website der Tourismus-Information findest du alle Informationen zu Talsi und den 9 Hügeln.
Abavas Rumba
Da es immer noch sehr heiß war, habe ich mich auf die Suche nach einem schattigen Plätzchen in der Natur gemacht. Fündig geworden bin ich dann im Park Abavas Rumba, in der Nähe eines kleinen Wasserfalls (na ja, eher winzig ;-).
Der dazugehörige Park ist ein Traum! Ein riesiges, gepflegtes Gelände, das man gegen ein kleines Entgelt nutzen kann. Aktuell kostet der Eintritt 2,50 € pro Person und 8 € für den Camper, wenn man über Nacht bleibt. Auf der Website des Parks findest du mehr Informationen und die aktuellen Preise.
Wir bleiben zwei Tage hier und genießen die Ruhe und angenehme Temperaturen. Nur das Internet will nicht so recht, deshalb ziehen wir weiter. Denn etwas arbeiten muss ich ja zwischendurch auch …
Weingut Drubazas
Eins der Highlights meiner Reise durch das Baltikum war ein Besuch des Weinguts Drubazas in der Nähe von Sabile! Es ist wohl das nördlichste Anbaugebiet bezogen auf die Bewirtschaftung der Pflanzen (die Details bzw. Kriterien dafür habe ich nicht mehr genau im Kopf). Die Weinverkostung war super spannend – und lecker!
Der Besitzer des Weinguts ist super nett und spricht richtig gut Deutsch. Am ersten Abend bin ich zusammen mit anderen Deutschen und einem Paar aus den Niederlanden zur Weinverkostung eingeladen. Wir probieren alle Sorten – von trocken bis süß. Und ich bin überrascht, wie lecker sogar die süßen Weine sind, die ich eigentlich nicht so gerne mag.
Wir probieren Rhabarber-, Himbeer-, Stachelbeer-, Apfelwein, 2 Sorten Traubenwein … und bestimmt noch ein paar andere Sorten. Mein Favorit war der Rhabarberwein! Davon habe ich auch 2 Flaschen gekauft und diese später auf der Reise genossen.
Mit dem Camper kann man super idyllisch auf einer Wiese am Fluss stehen. Dazu gibt es einen Frischwasser-Anschluss und Grauwasser kann auch abgelassen werden. Ich bleibe ein paar Tage hier. An Tag zwei gönne ich mir eine weitere Weinverkostung, weil Sabine, die neu hinzukommt auf dem Platz, gerne eine Verkostung machen möchte – aber nicht alleine. Da habe ich mich ganz großzügig “geopfert” und bin mir ihr noch einmal zur Weinprobe… wer kann da schon nein sagen!
Mehr Informationen zum Weingut Drubazas
Riga
Das perfekte Kontrastprogramm zu den vielen Tagen in der Natur… Riga! Dort bin ich mit Synke verabredet und wir haben uns ein Apartment in der Altstadt von Riga gemietet, um etwas bequemer dort unterwegs sein zu können und vor allem, damit ich meinen Lieblingshund Marko Polo auch gelegentlich mal alleine lassen kann. Im Camper ist das bei sommerlichen Temperaturen natürlich nicht möglich.
Unser Apartment “Jacob’s Barracks apartment in Old Town“* lag super praktisch direkt am nördlichen Rand der Rigaer Altstadt. Ein großes Wohn- & Schlafzimmer, Küche und Bad – alles da was man braucht, sogar eine Waschmaschine, die ich direkt genutzt habe, um mal alles durchzuwaschen, was sich in den letzten Wochen der Reise so angesammelt hatte.
Den Van konnte ich direkt vor der Tür parken – für 24 € pro Tag. Kein Schnäppchen, aber sehr praktisch.
Synke hat übrigens einen tollen Beitrag über “Veganfreundlichkeit” der Stadt geschrieben, mit tollen Tipps, wo man lecker vegan essen gehen kann. Spoiler: es gibt eine ganze Menge vegane und veganfreundliche Restaurants und Cafés! Das ist ja inzwischen in vielen größeren Städten kein Problem mehr zum Glück!
Insgesamt verbringen wir drei Tage in Riga. Wir nehmen an einer Walking-Tour teil, bei der wir die “Hidden Gems” der Stadt entdecken – sehr zu empfehlen!
Dann geht’s noch auf eine kleine Bootstour durch den Pilsetas-Kanal und wir sehen Riga aus einer ganz anderen Perspektive. Bootstouren werden an vielen Stellen in Riga angeboten, meist für 15 bis 20 € pro Person. Online buchen z.B. bei Get Your Guide* ist oftmals günstiger. Wir haben 10 € bezahlt, allerdings gab’s dafür zwar ein Begrüßungsgetränk, aber keinen Audioguide oder jemanden, der uns etwas über die Stadt erzählt hat. Aber schön war’s trotzdem.
Gauja Nationalpark – Sigulda & Turaidas
Nachdem wir ein paar schöne Tage in Riga verbracht haben, ziehen wir wieder in den Van und fahren weiter in Richtung Gauja Nationalpark, ca. eine Stunde östlich von Riga.
In Sigulda übernachten wir auf dem sehr ruhigen Parkplatz an der Seilbahn (auf der anderen Seite des Flusses). Von dort aus mache ich am nächsten Morgen eine kleine Wanderung mit Marko zur berühmten Gutmannshöhle. Dafür mussten wir einige Treppenstufen nach unten und später wieder nach oben stapfen… und so wirklich spannend fand ich die Höhle jetzt nicht … Man kann die Höhle übrigens auch bequemer erreichen: einfach mit dem Auto in der Nähe kurz anhalten und hinspazieren, ganz ohne Höhenmeter überwinden zu müssen.
Später schauen wir uns noch die Burg Turaidas und das schöne Parkgelände drumherum an. Dort dürfen auch Hunde mit, allerdings nicht in die Gebäude.
Midsommer & Kanufahrt bei Cēsis
Unser Plan: Midsommer steht vor der Tür, also fahren wir auf einen schön gelegenen Campingplatz im Gauja Nationalpark und verbringen dort das Wochenende – und bekommen dann bestimmt einen Einblick, wie Midsommer in Lettland gefeiert wird. Dieser Plan ging nicht ganz auf – die Midsommer Nacht haben wir weitestgehend verschlafen, auch weil das Wetter nicht so gut war. Vor allem aber wurde um uns herum nirgendwo wirklich gefeiert, bis auch ein paar Grüppchen, die zusammen saßen am Grill.
Aber der Campingplatz war wirklich schön! Direkt am Fluss liegt der Campingplatz Camping Žagarkalns, bietet schattige und sonnige Plätze auf der Wiese, man kann sich hinstellen, wo man möchte.
Direkt am Campingplatz können wir uns ein Kanu für eine Tour über den Fluss Gauja mieten, Abholung inklusive. Und so paddeln wir (Marko sitzt in unserer Mitte und chillt) einige Stunden mit der Strömung durch die wunderschöne Gegend, treffen Gruppen auf Flößen, die dort entspannt den Grill angeworfen hatten und offensichtlich auch eine schöne Zeit haben.
Am Ende der Tour wartet bereits unser “Taxi”, das uns wieder zurück zum Campingplatz bringt.
Nach dem Wochenende auf dem Campingplatz fahren wir wieder an die Ostseeküste und begeben uns langsam auf die Reise in Richtung Estland … dazu mehr im nächsten Beitrag.