Wandern in Spanien: 7 abwechslungsreiche Ausflugsziele

Spanien ist so viel mehr als Strand & Meer! Abseits der Küste findet sich wunderschöne Natur, eine spannende abwechslungsreiche Landschaft, die ich am liebsten zu Fuß erkunde. Also, Wanderschuhe geschnürt und auf geht’s!

Alle bereisten Orte sind auch einfach mit dem Van oder Wohnmobil zu erreichen und vor Ort gibt es meist kostenlose Stellplätze, oft habe ich auch einfach frei gestanden. Gerade im Landesinneren und außerhalb der Hochsaison geht es wirklich entspannt zu und ich genieße die Ruhe und Freiheit hier ausgiebig.

Hier findest du einige Highlights von meiner bisherigen Reise durch Spanien. Vielleicht fährst du bei deinem nächsten Spanien-Besuch auch mal in die Berge – das Meer läuft ja nicht weg. ;-)

Albarracín

Albarracín, eine der schönsten Kleinstädte in Spanien, liegt in der Provinz Aragonien ziemlich genau zwischen Saragossa und Valencia – jeweils etwa zwei Stunden Autofahrt entfernt. Diesen Tipp habe ich von Nima bekommen, die hier bereits unterwegs war, vor allem zum Klettern und Bouldern.

Das Städtchen Albarracín ist wahrlich einen Besuch wert – auf einem Hügel gelegen, winden sich die engen Gassen durch den Ort, typische Fachwerkhäuser säumen die Straßen und vom Plaza Mayor aus bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf den Fluss Guadalaviar.

Mit dem Wohnmobil kann man übrigens auf dem großen Parkplatz am Ende des Ortes parken. Offiziell ist das Übernachten dort nicht erlaubt, aber in der Nebensaison wird das vermutlich nicht so eng gesehen. Platz ist auf jeden Fall genug.

Von Albarracín aus empfehle ich einen Ausflug in die Umgebung einzuplanen, zum Beispiel zu den Höhlenmalereien! Im Naturpark Pinares del Rodeno gibt es verschiedene Wanderwege, wie beispielsweise diesen hier, der dich einmal komplett durch den Park führt, vorbei an den Höhlenmalereien sowie zu diversen Aussichtspunkten führt: Wanderweg durch Pinares del Rodeno

Wandern in Spanien: Albarracín

Tipp: Embalse de San Blas

Nach meinem Besuch in Albarracín bin ich nur ein Stück weiter gefahren, nämlich zum Stausee Embalse de San Blas. Eigentlich hatte ich nur vor, dort Marko mal wieder eine Runde im Wasser planschen zu lassen, was er so gerne mag.

Beim Spaziergang entdecken wir dann zufällig eine schöne Wanderroute entlang des Flusses – wunderschöne Natur, ein plätschernder Fluss und ein wirklich entspannter Wanderweg wird zu einem perfekten gemütlichen Sonntagsausflug. :-)

Wanderweg San Blas Camino Natural del Rio Guadalaviar

Bardenas Reales

Eine Wüste mitten in Spanien? Okay, es handelt sich bei den Bardenas Reales „nur“ um eine Halbwüste, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Landschaft wirklich skurril und spannend ist!

Mit dem Van fahren wir ganz gemütlich durch den Naturpark und halten hier und da an, um Fotos zu machen. Die Tage zuvor hatte es ununterbrochen geregnet, dementsprechend matschig waren alle Wege abseits der Hauptstraße. Deshalb habe ich das Wandern auch nicht ausprobiert, aber bei trockenem Wetter gibt es in den Bardenas Reales einige spannende Wanderwege, wie diesen z.B.: Wanderweg Bardenas Reales

Der Naturpark ist täglich von 8 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet, der Eintritt ist kostenlos. Zum Übernachten mit dem Wohnmobil empfehle ich den Stellplatz in Arguedas (42.173478, -1.591467). Im Naturpark ist das Übernachten verboten.

El Chorro

Die Gegend von El Chorro nördlich von Málaga ist vor allem bekannt durch den ehemals „gefährlichsten Wanderwegs der Welt“ – der Caminito del Rey. Diesen bin ich vor ein paar Jahren bereits entlang gewandert, nach der Renovierung des Weges. Jetzt ist das ganze ein entspannter Spaziergang.

Beim letzten Besuch vor ein paar Wochen hatte ich deshalb vor, die Umgebung entlang anderer Wanderwege zu erkunden – und davon gibt es reichlich! Meinen Van parke ich bei der Olive Branch in El Chorro. Das ist ein Bed & Breakfast mit Zeltplatz im Garten und ein paar Parkplätzen für Autos. Ein sehr nettes Team kümmert sich um die Gäste, die Atmosphäre ist sehr locker und entspannt und ich komme mit vielen Leuten ins Gespräch – vor allem, weil Marko alle freudig begrüßt (bis auf die Katze…).

Viele der Gäste sind zum Klettern hier, aber ich schaue mir das lieber von unten an und begebe mich auf Wanderschaft. Leider spielt das Wetter nicht mit, es regnet fast jeden Tag. Deshalb gibt es nur kleine Wandertouren mit Marko.

Bei schönem Wetter wäre ich gerne hier entlang gelaufen – beim nächsten Besuch wird das hoffentlich nachgeholt:

Embalse de la Cierva

Ein Zufallstreffer auf meiner Reise durch Spanien: auf der Karte hatte ich nur gesehen, dass sich nördlich von Málaga, in der Nähe von Mula, ein See befindet – die Gegend drumherum sah auch ganz spannend aus. Also fahre ich hin und finde mich auf einem schnuckeligen Wanderparkplatz wieder. Unter der Woche ist es hier sehr ruhig, nur am Wochenende herrscht mehr Trubel, da die Wand direkt neben der Talsperre ein beliebtes Ziel für Kletterer ist.

Ich beschließe, den Stausee einmal komplett zu umrunden. Blöderweise entscheide ich mich für die kurze Variante – in knapp 8 Kilometern soll die Umrundung geschafft sein (siehe hier). Als wir jedoch bei etwa Kilometer 6 ankommen, geht’s nicht weiter: das Wasser des Stausees ist zu hoch und schneidet den Wanderweg ab. Ich überlege kurz, was wir tun sollen… schließlich wird es bald dunkel und ich hatte wenig Lust, den ganzen Weg noch mal zurück zu laufen. Aber mir wird schnell klar: es gibt keine andere Möglichkeit! Obendrein versagt kurz darauf der Akku meines Handys, und so machen wir uns geschwind auf den Rückweg, um noch bei Tageslicht anzukommen.

Ein paar Tage später entscheide ich mich dann für die große Runde von 14 km: Ruta circular Embalse de la Cierva

Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Tour, die ich nur empfehlen kann! Aber bitte macht nicht den gleichen Fehler wie ich: eine Abkürzung nehmen, um schneller anzukommen. Das endete bei mir damit, dass wir an einem steilen Berg voller Geröll nach oben kraxeln müssen – das sah von unten viel einfacher aus. Runter konnte ich nur nicht mehr, das war mir noch unheimlicher. Oben angekommen, verfluche ich mich kurz selbst, muss aber lachen, weil wenigsten Marko seinen Spaß daran hat, den Berg zig mal hoch und runter zu rennen, während ich mit weichen Knien nach oben krabble.

Parque Los Barruecos

Was für ein Paradies! Im Frühling in der Extremadura explodiert die Natur förmlich und überall sprießen die Blüten… auch wenn meine Nase ab und an überfordert ist und der Heuschnupfen mich durchschüttelt, davon lasse ich mich nicht aufhalten. Und dann überall Störche – und sogar Schildkröten haben wir entdeckt!

Wir bleiben einige Tage hier, parken in der Nähe an einer kleinen Kapelle, wo jeden Tag die Schafherde vorbeikommt und die Nachbarn ihre Hunde ausführen. Eine schöne und sehr entspannte Zeit! Bis auf eine Wanderung – als wir kurz nach Betreten des Parks von einer Herde Kühe verfolgt werden. Wir hüpfen schnell auf ein paar Felsbrocken, die zum Glück da gerade „herumlagen“ und sitzen die Situation aus, bis sich die Kühe irgendwann wieder verziehen. Puh, Glück gehabt!

Wir flüchten vor den Kühen auf den Fels… das Lachen war pure Verzweiflung! ;-)

Nima von Abenteuer unterwegs hat noch mehr Infos über den Parque Los Barruecos in ihrem Beitrag Unsere Highlights aus der Extremadura – wir waren bzw. sind oft gemeinsam unterwegs.

Die Wanderwege im Parque Los Barruecos sind farblich gekennzeichnet und sehr gut ausgeschildert. Hier ein Beispiel.

Picos de Europa

Wandern in Spanien: Ruta del Cares

Die Picos de Europa dürfen in dieser Liste auf keinen Fall fehlen. Dort war ich letzten Sommer viel unterwegs und habe mehrere Wanderungen unternommen. Vielleicht fahre ich im Sommer noch mal hin, mal schauen… hier könnt ihr mehr über die Picos de Europa lesen – ein Muss für Outdoor-Fans!

Und da ich ja noch eine Weile durch Spanien reisen werde, werde ich bestimmt noch die eine oder andere schöne Wandertour entdecken. Dann gibt’s hier ein Update!

Also dann, die Wanderschuhe schnüren und auf geht’s!

Wandern in Spanien: 7 Ausflugstipps für Naturfreunde
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5 Gedanken zu „Wandern in Spanien: 7 abwechslungsreiche Ausflugsziele“

  1. Moin,

    mega Fotos, die Ihr da geschossen habt! Bin absolut beeindruckt. Hätte ich gar nicht gedacht, dass es in Spanien so viele Möglichkeiten gibt, zu wandern.

    Beste Grüße

    Tobias

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    • Die landschaftlichen Kontraste Spaniens entsprechen eher denen eines ganzen Kontinents und sind einfach unglaublich. Ein Flickenteppich aus der ganzen Welt, denn es gibt quasi alles außer Eismeertundra und tropischem Regenwald. Schön abenteuerlich! Hier wähnt man sich in der Wüste Nevadas – aber es ist Navarra: die Bardenas Reales. Oder die Tabernas-Wüste in Andalusien, die man auch durchwandern kann, aber auch dort empfiehlt sich ein guter Wasservorrat! Nahebei die Sierra Nevada, Spaniens höchstes Gebirge mit vielen Wandermöglichkeiten. Ein Stück nördlich, ein echter Geheimtip:
      Die Sierra de Cazorla, Segura y las Villas, Spaniens größter Naturpark in Ost-Andalusien Nähe Jaen. Ein immergrünes wildromantisches Karstgebirge (bis mindestens 1500m) mit gelblichen Felsen, reichem, mediterranen Wald, kleinen Wasserfällen und tiefgrünen Teichen. Dort entspringt der Guadalquivir. und bildet kleine Becken, in denen man im Sommer sehr erfrischend baden kann. In der Mitte liegt auch ein großer Stausee und man sieht viel Wild und Greifvögel. Gute Wanderwege wurden auf EU-Kosten angelegt. Es gibt mindestens zwei Campingplätze. Zauberhaft und viel zu unbekannt. – Dann setze ich mich in einen der Überlandbusse, die in jedem Städtchen abfahren und schau mal, wo ich lande. Durch einen welligen Ozean von Olivenbäumen und dann die grenzenlose Weite von Kastiliens Hochebene finde ich mich weit im Westen plötzlich in der afrikanischen Savanne wieder. So jedenfalls wirken die offenen Steineichenwälder der Extremadura. Eigentlich eine alte Kulturlandschaft, aber das sieht man ihr nicht an. Es sieht exotisch aus. Ein Paradies für viele Vogelarten und andere interessante seltene Tiere, wie z.B. den iberischen Luchs und auch die Ginsterkatze. Dazwischen grasen alte Nutztierrassen. Den schönsten Panoramablick hat man oben von den Resten der Festung Monfrague im gleichnamigen Nationalpark. Ein steiler Wanderweg führt hinauf. Der Blick fällt über eine endlose Savanne bis zu den Zügen einer fernen Bergkette. Keine Besiedlung zu sehen. “Afrika” ohne Fernreise. Nun fahre ich nach Norden und lande im Bierzo in Kastilien-Leon. Felsige Berge,Wälder und Wiesen voller Wanderwege wirken vertraut europäisch. Aber was sind das für rotleuchtende, seltsam bizarre Felszacken in der Landschaft? Diese Abenteuerlandschaft ist Las Medulas, die schroffen felsigen Überreste römischer Bergsprengungen mit Wasserkraft auf der Suche nach Gold. Welkulturerbe, aber man denkt eher an Arizona. Das passiert einem auch im Ordesa- Nationalpark in den Pyrenäen- aber er ist in Ara g o n. Ich war auch im echten Grand Canyon, der natürlich weit größer ist, aber an einigen Stellen ist der grandiose Ordesa- Canyon ihm ganz verblüffend ähnlich und er ist auch sehr tief.
      Unten und oben gibt es zahlreiche Wanderwege mit spektakulären Ausblicken und Stellplatz und Unterkünfte bietet das Städtchen Torla, direkt unter einer riesigen Canyonwand gelegen. Etwas weiter im Westen erinnern die rot leuchtenden senkrechten Felstürme (300m) Mallos Riglos in trockener Landschaft irgendwie an den Ayers Rock.
      Nun verlassen wir Australien und fahren zur nördlichen Atlantikküste mit ihren weiten, weißen Stränden, die in nichts an überfüllte Touristenbiotope der Costa del Sol erinnern. Eher an Irland, denn außer dem Sand ist alles grün. Oder wie bayrische Alpen ( die Picos de Europa) mit Kuhglockenidylle und Blumenwiesen gleich an der wilden Nordseeküste. Ein weiterer Geheimtip ist die Landschaft um den Stausee von Sau ( Panta Sau Collsacabra,Katalonien) mit den hohen orangenen Felswänden über dem Wald. Man kann oben oder unterhalb wandern. Das waren nur wenige Beispiele für aufregende Landschaftserlebnisse. Dann gibt es auch welche, wo man meint zuhause in Deutschland zu sein. Im Harz etwa oder in der Eifel. Grüne Mittelgebirge, Buchenwälder (Nordkatalonien, Nordnavarra…) ..und es regnet.

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