Von der Wohnung in den Van – der Vanlife Countdown!

“Im Wohnmobil / Van leben – das wär’s!”
Dieser Gedanke schwirrte schon lange in meinem Kopf herum. Ich weiß gar nicht mehr genau wie es dazu kam – schließlich habe ich bis vor kurzem noch nie Urlaub im Van gemacht! Erst im Januar (also nachdem ich meinen Van gekauft hatte) war ich das erste Mal in Florida im gemieteten Van unterwegs. Zum Glück wurde mein Gefühl bestätigt – das ist genau mein Ding! Mein Vorgehen ist also wenig rational, sondern eher durch ein Gefühl und dem Drang nach etwas Neuem, nach Freiheit und Abenteuer gesteuert – und das mit dem Van auf sehr bequeme Weise.

Jetzt ist es bald soweit: Ende April bekomme ich meinen Van!

der Van - mein neues Zuhause
So ähnlich wird mein neues Zuhause aussehen!

Ich kann’s kaum erwarten und gleichzeitig bin ich froh, noch ein wenig Zeit zu haben, um die vielen Dinge zu organisieren, die sich so nach und nach auftaten. Viele Themen hatte ich vorab gar nicht auf meiner Liste, aber jetzt sieht die To Do Liste „Umzug ins VAN LIFE“ so aus:

  1. Wohnung kündigen, Einrichtung verkaufen / verschenken.
  2. Hab und Gut aussortieren, minimieren. Was kommt mit in den Van?
  3. Versicherungen kündigen / aktualisieren / neu abschließen.
  4. Losfahren!

1. Wohnungsauflösung – nichts leichter als das!

Ich habe wirklich gerne hier im schönen Berlin Friedrichshain gewohnt, in meiner kleinen Altbauwohnung. Sogar an das Schlauchbad habe ich mich irgendwann gewöhnt und auch, dass ich keinen Balkon habe war mir irgendwann egal. Dennoch freue ich mich riesig auf meinen nächsten Tapetenwechsel.

Das Ausmisten hat bereits begonnen… das gute daran: ich habe Übung darin! Als ich 2007 beschloss, nach Buenos Aires zu gehen für längere Zeit, habe ich meine Wohnung (damals in Mannheim) auch komplett aufgelöst, alles Hab und Gut verkauft und so mein Besitztum auf Backpack und 3 Umzugskisten geschrumpft. Und das fühlte sich so gut an!

Nachdem ich dann vor 5 Jahren wieder nach Berlin gezogen bin, habe ich es mir hier über die Jahre wieder gemütlich gemacht. Die Selbständigkeit lief gut an, also konnte ich auch meine Wohnung nach meinem Geschmack einrichten. Die Erkenntnis kam erst später: ich brauche den ganzen Schnickschnack gar nicht. Und die meisten Dinge passen eh nicht in meinen Van. Deshalb fällt es mir auch nicht schwer, sie wieder abzugeben. Zum Glück übernimmt ein Freund meine Wohnung und damit auch einen Großteil der Möbel und Geräte. Bei eBay Kleinanzeigen könnt ihr sehen, was noch zum Verkauf steht – bei Interesse einfach melden!

2. Hab & Gut aussortieren, minimieren. Was kommt mit in den Van?

Wenn ich durch meine Wohnung laufe, fällt es mir recht leicht zu entscheiden, was ich mit in den Van nehmen werde und was nicht. Da das Leben im Van „gezwungenermaßen“ eher minimalistisch ausgerichtet sein wird, muss ich eben genau überlegen – was brauche ich wirklich? Und passt das überhaupt in den Van? Ein paar Beispiele:

  • Bücher: die meisten meiner Bücher habe ich bereits verkauft oder verschenkt.
    Die Alternative: eBooks. Ich überlege, ob ich mir ein Kindle zulege. Derzeit lese ich eBooks auf dem iPhone oder Macbook. Aber kürzlich habe ich mit einem Kindle experimentiert und fand das Leseerlebnis doch sehr beeindruckend.
  • Klamotten: Obwohl ich gar nicht so viele Sachen besitze – es ist immer noch zu viel. Als ich Ende letzten Jahres für drei Monate in Südamerika unterwegs war, ist mir aufgefallen, dass ich selbst im Koffer zu viel dabei hatte – Shirts, die ich eh nicht so gerne trage. All diese Klamotten, die im Schrank liegen für irgendwann einmal, wenn man die evtl. gebrauchen könnte – all das fliegt raus. Auch die Jeans, die schon beim Kauf zu eng war und ich gehofft hatte, dass sie mir irgendwann passen wird. Pfff, vergiss es. Die meisten Sachen werde ich spenden (bei UTOPIA gibt’s gute Tipps für “richtig Kleidung spenden”). Wer mir die niegelnagelneue schwarze Jeans in Größe 30/34 abkaufen möchte, bitte melden. ;)
  • Drucker/Scanner: Sehr praktisch, aber viel zu groß. Der kommt nicht mit.
    Die Alternative: Copyshops und Scan-Apps auf dem Handy. Das geht schon.
  • Kaffeemaschine: Meine geliebte Retro-Kaffemaschine macht den weltbesten Kaffee (also im Umkreis meiner Küche mindestens), aber ich werde sie trotzdem nicht mit in den Van nehmen. Ich trinke eh nicht viel Kaffee, und die Maschine nimmt einfach zu viel Platz weg.
    Die Alternative: ein Kaffeefilter, um die Kaffeejunkies, die mich besuchen kommen, verköstigen zu können.
  • Staubsauger: Der bleibt hier, ist viel zu groß.
    Die Alternative: ein Besen tut’s auch. Oder vielleicht doch einen kleinen Handstaubsauger?
  • Bügeleisen: hahaha! Weg damit!

Das sind nur ein paar Beispiele, die Liste ist noch länger. Aber ich bin ganz zuversichtlich und entspannt, schließlich habe ich noch einige Wochen Zeit für die Ausmist-Aktion. Minimalismus olé! Ich freue mich drauf, endlich mit überschaubarem Haushalt durch die Welt fahren zu können!

3. Versicherungen & Verträge kündigen / aktualisieren / neu abschließen.

Nerviges Thema, aber da muss ich durch. So richtig gekümmert habe ich mich noch nicht, aber ich habe schon mal ein paar Informationen gesammelt.

  • Der Mietvertrag meiner Wohnung ist bereits gekündigt. Check!
  • Strom & Gas & Festnetz: die Verträge muss ich kündigen bzw. auf den Nachmieter übertragen lassen (wenn das geht).
  • Handy: Die meisten Telefonate werde ich vermutlich online (über Skype, WhatsApp etc.) durchführen, wenn ich unterwegs bin. Deshalb werde ich nach Ablauf des aktuellen Vertrages vermutlich auf einen besseren Datentarif (oder einfach nur Prepaid Karten) zurückgreifen.
  • Internet: unterwegs werde ich nicht nur von Luft und Liebe leben (nur ein bisschen), sondern werde ab und an auch arbeiten. Dafür benötige ich eine Internetverbindung. Es gibt verschiedene Lösungen, z.B. ein Modem im Van, der mit SIM-Datenkarten des jeweiligen Landes bestückt wird. Was genau ich da verwende, weiß ich noch nicht. Tipps sind herzlich willkommen!
  • Krankenversicherung: Um auch im Ausland abgesichert zu sein, bietet die HanseMerkur oder auch der ADAC Krankenversicherungen für Langzeitreisen an. Der Witz: die kostet nur einen Bruchteil dessen, was ich momentan für die KV zahle. Sicherlich sind da weniger Leistungen inklusive, aber da ich ja eh quasi nie krank werde (klopf auf Holz!), mache ich mir darüber momentan keine großen Sorgen. Ich habe noch nix abgeschlossen – Tipps nehme ich auch hierfür sehr gerne entgegen! :)
  • Versicherungen für den Van: Das wird passieren, sobald ich das Auto bekommen habe. Ich werde wahrscheinlich sogar zum ADAC-Mitglied, das scheint sehr sinnvoll zu sein wie ich schon oft gelesen habe.

4. Losfahren – die Reiseroute für die ersten Wochen

Wenn es dann so weit ist und mein Van endlich vor der Tür steht, werde ich den erst mal einrichten und vielleicht noch eine kleine Abschiedsparty veranstalten (am liebsten irgendwo im Park inkl. Van!). Und dann geht die Fahrt irgendwann los. Als eins der ersten Ziele steht schon mal das Immergut Festival im Norden Berlins (Neustrelitz) auf dem Programm.

Danach werde ich weiter in Richtung Norden fahren und über Dänemark nach Schweden kutschieren. Ganz gemütlich, denn mein erster fixer Termin ist erst Mitte Juli – eine Blogger Konferenz in Stockholm. Den Rest des Sommers werde ich dann vermutlich in Skandinavien verbringen, bis es zu kalt wird und ich mich in wärmere Gefilde in den Süden Europas flüchte. So ist der ungefähre Plan…

Van Life... soon!

Van Life Interviews

Wie ihr seht, es wird langsam ernst! Und damit ich nicht ganz so viel falsch mache als Van-Camper-Anfänger, habe ich vor ein paar Tagen einige Blogger-Kollegen angefunkt, die bereits länger im Van unterwegs sind und auch darin leben. Die Van Life Interviews werde ich im Laufe der nächsten Wochen hier nach und nach veröffentlichen. Es bleibt spannen!

Und wenn du jetzt alles bis zum Ende durchgelesen hast – was denkst du? Klingt das alles total verrückt? Oder ist das der beste Plan ever?

9 Gedanken zu „Von der Wohnung in den Van – der Vanlife Countdown!“

    • Hallo Mario,
      danke für deine Tipps! 14qm kenne ich schon, umiwo ist mir neu – werde ich gleich mal ein bissel stöbern gehen! :)
      Danke & dir auch ne schöne Zeit in deinem hübschen Van!
      Mandy

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  1. Danke Mandy für die guten Wünsche! Das freut mich, dass ich dir zumindest einen Blogger habe vorstellen können. ;-) Apropos “vorstellen”: um gleiches mit dir gegenüber meinen Lesern zu tun, habe ich deinen hübschen Beitrag hier gleich mal heute in meinem weekly reading erwähnt!
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
    Mario

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  2. Hallo Mandy, das ist ein super Plan, Du machst es richtig und ich wünsche Dir eine tolle, interessante Reise. Ich würde am liebsten auch meinem aktuellem Alltagstrott entfliehen und etwas ähnliches tun, nur mehr zu Fuß, also die Welt erwandern, aber so einfach ist es halt nicht, hier wegen bestimmter Verantwortlichkeiten, dem lieben Geld…, und ein wenig fehlt mir auch der Mut einen echten Schnitt zum bisherigen Leben zu wagen.
    Werde Deine Reise mit Interesse verfolgen und beneide Dich um die Freiheit die Du Dir nimmst.
    Viele Gruesse und eine gute,sichere Reise
    Matthias

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    • Hallo Matthias! Danke für deinen netten Kommentar! Ich wünsche dir auch alles Gute – und ich komm dich bestimmt mal besuchen, wenn ich in der Nähe bin! :-)
      Liebe Grüße!
      Mandy

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  3. Ich sehe den Tag kommen, an dem alle Strassen und Parkplätze von Leuten mit mehr oder weniger grossen Vans verstopft sind, die alle in ihren Autos leben ;-)))
    Viel Erfolg, werde auchh das hier beobachten und vielleicht auch selber noch den x-ten Blog dazu selber starten ;-)

    Und trete in den ADAC ein, es lohnt sich in jeder Hinsicht ;-)

    Grüsse aus Berlin

    Frank

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    • Hihi, das wäre ja lustig! Dann würde ich vielleicht wieder nach Berlin ziehen – wenn die Stadt dann leer ist und die Mieten im Keller, weil alle im Van leben. :-))
      ADAC mach ich, das macht sehr viel Sinn hab ich festgestellt. :)
      Viele Grüße auch aus Berlin!
      Mandy

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  4. Habe alles bis zum Ende gelesen und finde es überhaupt nicht verrückt (eher bewundernd) und wie man mittlerweile ja lesen kann, klappt es ja auch. Haben unseren Bus nun fast 30 Jahre und auch sonst viel rumgekommen, ich bedauere es ab und zu schon, dass es die digitalen Möglichkeiten früher nicht gab.
    Viel Freude und Erfolg weiterhin und allzeit safe travels. Keep rockin

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