#NomadCruise – Die ersten Tage an Board der Sovereign nach Brasilien

Irritation, witzige Momente & leichte Rebellion

Das erste Mal auf einem richtigen Kreuzfahrtschiff, und dann gleich 11 Tage lang unterwegs! Das ist eine echte Premiere für mich und entsprechend gespannt gehe ich in Málaga an Board der Sovereign, auf dem Weg nach Brasilien. Das Boarding ging sehr entspannt von statten, da in Málaga nicht viele Leute zugestiegen sind. Nachdem ich meine Kabine gefunden hatte, mache ich mich zuerst auf eine Erkundungstour, um das Schiff kennen zu lernen und um etwas Orientierung zu gewinnen.

Nomad Cruise nach Brasilien
Meine Kabine – sehr bequem!

Fakten zum Schiff: M/V Sovereign von Pullmantur:

  • 1988 in Frankreich gebaut
  • registriert in Malta, Valetta
  • Gewicht: über 73.500 Tonnen
  • Größe: ca. 268 Meter lang und 32 Meter breit
  • Geschwindigkeit: max. 19 Knoten
  • Mannschaft: über 800 Crewmitglieder aus über 30 verschiedenen Nationen (wow!)

Nomad Cruise nach Brasilien

Direkt überrascht werde ich dann auf Deck 11 – dort läuft eine Animations-Show wie ich sie mir in meinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen wollte. Ich bin irritiert und amüsiert zugleich. Klar, wir sind auf einem Kreuzfahrtschiff – die Zielgruppe sind augenscheinlich Familien und ältere Menschen. Und die Bespaßung geht recht einfach von statten: tanzbare Musik auflegen, ein Animateur kommt mit seinem Programm auf die Bühne und los geht’s, bis irgendwann die Leute einsteigen. Ich habe sehr großen Respekt vor den Leuten, die hier arbeiten – ich könnte das nicht. Und ich bin wohl auch der schlechteste Kunde für sie – denn bei jeglicher Form der Gruppen-Animation verweigert sich mein Körper ganz automatisch. Geht gar nicht.

https://www.facebook.com/mraasch/videos/10153739585817258/

Zum Glück gibt es genug Platz auf dem Schiff – also ziehe ich weiter und schaue mir die anderen Räume an. Das Interieur Design ist sehr schick im 80/90s Style, mit viel Gold und schlimmen Mustern. Es gibt diverse Bars und Restaurants, ein Spa (kostet natürlich alles extra), eine Bibliothek, Shops mit dem üblichen Duty Free Kram… eigentlich genau so, wie ich mir ein typisches Kreuzfahrtschiff immer vorgestellt habe.

Nach meinem Rundgang stelle ich fest: die Außenterrasse auf Deck 7 sowie die Pianobar bieten ruhige Ecken, die mir gefallen könnten. Sobald mehr Leute an Board sind (die ich kenne), testen wir auch mal die Bars aus. Ich bin gespannt! Nur die Party-Bar mit Animations-Programm werde ich weiterhin meiden.

Ziemlich hungrig begebe ich mich um 19.30 Uhr zum Abendessen ins Restaurant auf Deck 4. Dort bekommt jeder Gast einen Tisch zugeteilt, es geht ein bisschen spießiger zu. Einen Dresscode gibt es zum Glück nicht, hätte ich eh nicht dabei gehabt. Einige der älteren Damen machen sich dennoch jeden Abend schick für das Dinner.

Das schlimmste beim Dinner: der Fotograf! Bisher kam er jeden Abend, um Fotos von den Leuten beim Essen zu machen. Ich vermute, diese Bilder darf man dann in der Fotogalerie auf Deck 3 käuflich erwerben. Die unfreiwillige Fotosession wird auch zur Werbung für diverse Events am Abend genutzt. Gestern wurde ich am Tisch von zwei sehr sexy gekleideten Personen besucht, die mich zu einem brasilianischen Abend einluden. Um das gemeinsame Foto kam ich nicht herum, die Party habe ich aber ausgelassen.

Das Essen – zu viel des Guten!

Zum Frühstück gibt’s ein üppiges Buffet mit allem, was das Herz begehrt. Für Vegetarier ist auch genug Auswahl da, für Veganer ebenso (es gibt Sojamilch). Ich esse morgens mein lieb gewonnene Kombination: Brot, Olivenöl und Tomaten. Dazu gibt es frische Früchte, Orangensaft und grünen Tee oder Kaffee.

Beim Mittagessen wird ebenfalls ein reichhaltiges Buffet angeboten. Auch hier gibt es eine gute Auswahl an Speisen für Vegetarier, und auch vegane Gerichte sind darunter zu finden (diese sind nicht explizit ausgezeichnet, im Zweifel kann man einen der Angestellten fragen).

Beim Abendessen gibt es eine Menükarte, die scheinbar täglich wechselt. Dabei sind 4-5 Vor-, Haupt- & Nachspeisen im Angebot. Vegetarier/Veganer haben genau ein Gericht zur Wahl, das war bisher ganz lecker. Alternativ kann Gemüse oder Kartoffeln oder Pommes separat bestellt werden.

Ich habe bereits an Tag 2 an Board angefangen, Sport zu machen – Yoga, viel laufen (geht auf Deck 7 wunderbar). Denn wenn ich so weiter esse, passen mir nach den 11 Tagen Kreuzfahrt keine der mitgebrachten Hosen mehr!

Heute legen wir in Gran Canaria (Las Palmas) an und eine ganze Menge bekannte Gesichter werden zusteigen. Ich bin sehr gespannt auf die Zeit und die Aktionen mit den cruisenden digitalen Nomaden!

9 Tage offline – kein Problem!

Bereits die letzten zwei Tage ohne Internet habe ich sehr entspannt genossen. Endlich mal wieder ein Buch lesen, schreiben, Fotos bearbeiten – ganz ohne Ablenkung. Das muss ich mir für zuhause auch wieder angewöhnen!

Ich gehe jeden Tag ein bisschen auf dem Schiff spazieren, vermeide die Fahrstühle und nehme stattdessen die Treppe, so bleibt man ein wenig in Bewegung. Und eine Fotosession zum Sonnenuntergang darf natürlich nicht fehlen!

Die nächsten 9 Tage werde ich ebenfalls ohne Internet verbringen. Zwar gibt es auf dem Schiff Internetzugang, aber ich bin nicht bereit 23€ pro Stunde (oder wahlweise 0,61€ pro Minute) dafür zu zahlen! Letztes Jahr habe ich es ja auch 9 Tage offline überstanden, als ich durch Nordkorea gereist bin. :)

Also dann, wir hören/lesen uns wieder, wenn ich auf der anderen Seite des Atlantik angekommen bin (in Salvador de Bahia, Brasilien)!

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VAN girls

2 Gedanken zu „#NomadCruise – Die ersten Tage an Board der Sovereign nach Brasilien“

  1. Spannend! Ich war auch noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff. Ich bin wirklich gespannt wie lange du dem lustigen Animationsprogramm widerstehen kannst.

    Na dann Mast- und Schotbruch oder wie das heißt ;)

    Antworten

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