Ja, ich war am Samstag in London, für genau 19,5 Stunden. Warum? Ein paar Wochen zuvor wurde auf der Facebook Seite von Damon Albarn verkündet, dass es noch Resttickets für das Konzert in der Royal Albert Hall am 15. November gibt. Ich hab nicht lange überlegt, weil ich eh schon immer mal zu einem Konzert dorthin wollte. Und Damon Albarn… da werde ich eben schwach. Tickets und Flug waren schnell gebucht, die Vorfreude entsprechend groß!
Am Samstag geht es sehr früh los: Start in Berlin Schönefeld um 9:45 Uhr. Gegen Mittag treffe ich Kristie (wie hatten uns auf dem Trip durch Nordkorea kennen gelernt), die mit mir eine kleine Tour durch London macht. Auf dem Maltby Street Market – ein kleiner aber feiner Wochenmarkt, bei dem sehr sehr viele Leckereien aus den Geschäften der Umgebung angeboten werden – genießen wir eine der leckersten Falafel, die ich je gegessen habe!! Dazu gibt es ein special Bier (The Porter) in der Anspach & Hobday Brauerei.
Gestärkt und ein kleines wenig angeschwipst spazieren wir weiter durch die Stadt und enden etwas später bei heißer Schokolade und Cookies in einem Kaffee mit Blick auf die Tower Bridge. Es wird recht bald dunkel und wir wollen uns noch flink die Poppies am Tower of London anschauen. Und zum Abschluss drehen wir eine Runde mit dem Bus #11, der ganz praktisch durchs Stadtzentrum Londons fährt, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Und dann war der Tag auch schon vorbei und das eigentliche Highlight meines London-Besuchs stand kurz bevor: Damon Albarn! Gegen 19:30 Uhr hole ich mein Ticket am Schalter ab und suche meinen Platz in der wunderschönen und berühmten Royal Albert Hall. Es ist ein Logenplatz, ganz schick mit Samt ausgekleidet, 4 Stühle. Die Loge neben uns war seltsamerweise komplett leer, das verschaffte mir aber den Vorteil eines perfekten Blicks auf die Bühne.
Als das Konzert beginnt, war ich bereits ziemlich müde, aber gleichzeitig sehr aufgekratzt und voller Vorfreude auf diesen speziellen Abend!
This is terrifying coming here, but we’ve decided it’s just a really big pub.
Damon Albarn, Royal Albert Hall LondonUnd wie nicht anders zu erwarten – die Show war einfach traumhaft! Die Royal Albert Hall ist perfekt, eine sehr spezielle Atmosphäre entsteht dort. Damon Albarn und Band sind super drauf, der Sound ist ebenfalls Spitzenklasse! Einige Special Guests waren für den Abend eingeladen – darunter Graham Coxon, De La Soul, Brian Eno, sowie die Musiker Afel Bocoum und Madou Diabate aus Mali.
Dementsprechend vielfältig war die Setlist und von neuen Songs aus Damon’s Soloalbum bis hin zu alten Hits von Blur und den Gorillaz war alles dabei, was mein Herz begehrte. Ok, ich hatte still und heimlich darauf gehofft, dass auch Noel Gallagher wieder mit dabei ist und so etwas ähnliches entsteht wie letztes Jahr, als Damon, Noel Gallagher und Paul Weller Tender gemeinsam spielten. Egal, der Abend war auch so perfekt. Das war die Reise nach London definitiv wert!
Hier ein paar Schnappschüsse von der Show, nicht sonderlich gut aber dafür eine nette Erinnerung:
Das Konzert ging über zwei Stunden lang. Dank meiner Müdigkeit kam es mir sogar noch länger vor… und vor lauter Schlaflosigkeit und Begeisterung kullerten mir sogar die Tränen bei Out of Time (Link zu einem Video vom Konzert in Berlin), einem Song aus Blur-Zeiten. Einfach so, musste raus und war auch gut so. :)
Nach dem Konzert bin ich mit Kristie noch nach Shoreditch – schließlich wollten wir die Nacht durchmachen, damit ich gegen 3 Uhr morgens direkt zum Flughafen zu fahren kann – das spart Hotel-Kosten. :) Wir starten in einer sehr gemütlichen Kneipe – The Reliance. Dort trinke ich wohl einen der leckersten Mojitos ever – mit viel Liebe (und zum Leid der wartenden Kunden hinter uns) zubereitet. Am Ende werden wir aber um 2 Uhr morgens aufgefordert zu gehen, da die Bar schließt. So müssen wir uns eine andere Location suchen – gar nicht so einfach in London! Das Ende vom Lied: wir landen im Roadtrip & The Workshop, ein seltsamer Laden mit nicht sonderlich guter Musikauswahl, dafür aber geöffnet bis 5 Uhr morgens. Und wir amüsieren uns köstlich über das sehr spezielle Publikum dort…
Ja, und so ging mein Kurzbesuch in London zu Ende. Mit letzter Kraft schleppe ich mich in den Flieger zurück nach Berlin morgens um 6 Uhr. Zuhause angekommen, falle ich müde aber glücklich ins Bett und verschlafe den Sonntag.
Es war perfekt! Danke an Damon Albarn & Kristie! :)
ist es nicht wunderbar für Konzerte zu verreisen. leider mache ich das viel zu selten und meistens lande ich in Berlin oder Hamburg. Stuttgart gibt einfach oftmals wenig her, und viele Bands fahren einfach um uns herum :-(
Liebe Grüße
Regina
Da hast du Recht Regina – man sollte sowas viel öfter machen! :)
Sehr schöner Bericht mit tollen Fotos. Ist wirklich eine gute Idee mal für ein Konzert zu verreisen. Nach Saarbrücken kommen nämlich nur jedes Schaltjahr mal gute Bands. Oder dann, wenn sie noch nicht so berühmt sind. Sunrise Avenue zum Beispiel haben früher fast jedes Jahr in Saarbrücken gespielt. Mittlerweile sind sie berühmter und treten hier leider nicht mehr auf. Das ist bei vielen Bands leider der Fall. Schade eigentlich.
Da bleibt mir nur, die Konzerte in anderen Städten zu sehen. Nach deinem Bericht scheint mir London dafür aber ein guter Ort zu sein.
Danke für die netten Worte, Sarah! Das stimmt, viele Bands spielen nur noch in den großen Städten, da bin ich in Berlin ganz gut aufgehoben. Aber so eine “Konzertreise” ist auf jeden Fall mal ein ganz besonderes Erlebnis. :)
Falls Du mal wieder nachts in London bist: Brick Lane Beigel Bake ist 24h geoeffnet…
Klasse Bericht, klasse BEricht auch zum MOrrissey-Konzert
Danke für das Lob, Anja! Und für den Tipp – merke ich mir für den nächsten Ausflug nach London! :)
Super coole idee einfach mal nen spontanen mega-kurztrip zu machen :D scheint sich ja gelohnt zu haben ;) ich bin grade eher gemütlich und unspontan in einer der unterkünfte schenna :P
Grüße Claudia
Stimmt man sollte viel öfter verreisen für Konzerte. Find ich cool, dass ihr das gemacht habt :)
Vg Sabrina