#VANLIFE: 7 Fragen an Nele und Jalil von CamperStyle

Im Mai geht mein großes Abenteuer los – Leben & Arbeiten (und natürlich Reisen) im Van! Im ersten Teil der Interviewserie VAN LIFE haben Steffi & Sebastian von Arbeiten-Unterwegs.de Rede und Antwort gestanden. Heute habe ich Nele und Jalil von CamperStyle meine Fragen gestellt. Viel Spaß beim Lesen!

#VAN LIFE: 7 Fragen an Nele und Jalil von CamperStyle
© CamperStyle.de

Seit wann seid ihr im Van unterwegs? Wie kam es zu der Entscheidung dauerhaft im Van zu leben?

Wir waren bereits 2014 für mehrere Monate im “CaraVan” unterwegs – ganz altersuntypisch :-) – und das Freiheitsgefühl, das wir während dieser Zeit verspürt haben, hat uns dazu bewegt, auch dauerhaft weitestgehend mobil leben zu wollen. Nach unserer Rückkehr haben wir alles vorbereitet und unsere Webseite www.camperstyle.de aufgebaut, an der wir nach der Kündigung unserer Jobs nun ortsunabhängig arbeiten.

Im April geht es nochmal auf Familienbesuch nach Mexiko und Bayern, danach ziehen wir mit dem Wohnwagen in Richtung Spanien und Portugal los. Wir haben zwar noch eine Wohnung, werden aber künftig die meiste Zeit des Jahres on the road verbringen

Wo reist ihr und wie entscheidet ihr, wo es als nächstes hingeht?

Wir reisen bisher überwiegend in Europa, wollen künftig aber auch andere Länder und Kontinente erobern. Ganz oben auf unserer Wunschliste stehen die Mongolei, Neuseeland und Australien. Meist überlegen wir uns vor unseren Touren ein paar Fixpunkte, die wir unbedingt mal sehen möchten oder die uns von anderen Reisenden empfohlen wurden.

Der Rest ergibt sich dann spontan, manchmal sogar erst während der Fahrt – wenn wir zum Beispiel wieder einen Ortsnamen entdecken, der uns irgendwie spannend erscheint oder eine Landschaft uns besonders ins Auge sticht. Diese Freiheit ist für uns das Schönste am Reisen im eigenen Zuhause!

#VAN LIFE: 7 Fragen an Nele und Jalil von CamperStyle
© CamperStyle.de

Ihr arbeitet von unterwegs. Was macht ihr genau und was ist dabei die größte Herausforderung?

Da wir ein Online-Magazin betreiben und nebenbei noch für Lektorate, Videoproduktionen und Fotografie gebucht werden, sind wir dank des Internets nicht mehr an feste Orte oder gar ein Büro gebunden. Das ist aber auch gleichzeitig die größte Herausforderung. Denn nicht überall gibt es stabile, schnelle und vor allem sichere Verbindungen. Hier sind wir aktuell noch auf der Suche nach einer zuverlässigen Lösung.

Eine zweite Herausforderung ist der mobile Lifestyle selbst: Wir mussten unser technisches Equipment an die neuen Gegebenheiten anpassen und lange recherchieren, bis endlich wir die optimale Kamera- und Computer-Ausrüstung – klein, leicht und trotzdem qualitativ hochwertig und robust – zusammenhatten.

Andere Punkte, wie das Zusammenleben auf beengtem Raum oder die Reduktion von Klamotten und Alltagsgegenständen auf das Nötigste, haben sich bei uns dagegen überraschend schnell eingespielt.

#VAN LIFE: 7 Fragen an Nele und Jalil von CamperStyle
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Wo war bisher der schönste Ort, den ihr im Van bereist habt? Gibt es einen besonders tollen Camping-/Stellplatz, den ihr empfehlen möchtet?

Einen Lieblingsort haben wir nicht – dafür gibt es zu viele schöne Ecken auf der Welt. Aber eine große Überraschung war für uns zum Beispiel der Norden Dänemarks, die Landspitze um Skagen mit ihren traumhaften Stränden, ihren wunderbaren Dünenlandschaften, den überaus liebenswerten Menschen und nicht zuletzt dem leckeren Essen.

In Norwegen haben wir in Tofteroy einen herrlichen kleinen Stellplatz direkt am Meer entdeckt, von dem wir uns gar nicht mehr trennen konnten. Südfrankreich hat uns mit seinen Lavendelfeldern, seinen mittelalterlichen Städtchen und der entspannten Lebensart bezaubert. Und im spanischen Baskenland fanden wir die Küste um den kleinen Ort Sopela wie auch die Stadt Bilbao besonders schön.

Gibt es Momente, in denen ihr euch nach einem festen Zuhause zurücksehnt?

Bislang gab es diese Momente nicht, aber wenn die Sehnsucht wider Erwarten kommt, einer von uns krank werden sollte oder Familie und Freunde uns brauchen, haben wir ja jederzeit die Möglichkeit, für einige Zeit in unsere Wohnung zurückzukehren.

Welche drei Dinge muss man als Camper unbedingt dabei haben?

Ganz klar: Eine Kamera (für die schönsten Momente), Paracord (für fast alles) und Panzertape (für alles andere)! :-) Wenn es auch vier Dinge sein dürfen, sollte auf jeden Fall noch ein Multitool mit an Bord sein…

Habt ihr einen Tipp, den ihr jedem Van-Life-Anfänger (wie mir) mit auf den Weg geben möchtet?

Oh, da gibt es viele. Die wichtigsten sind wahrscheinlich:

  • Lernt, mit euch selbst bzw. eurem (Reise-)Partner klarzukommen. Das klingt einfach, ist es aber nicht immer. Auf den Touren seid ihr oft auf euch alleine gestellt und müsst euch, wenn ihr mit jemandem unterwegs seid, absolut aufeinander verlassen können. Im “normalen” Alltag aus Job, Medien-Informationsflut, Treffen mit Freunden, Café- oder Kinobesuchen und anderen Ablenkungen wird man nur selten komplett auf sich und seinen Partner “zurückgeworfen”. Im Camper ist das anders. Durch die Entschleunigung, den Minimalismus und die Rückbesinnung, die das mobile Leben mit sich bringt, hat man plötzlich wieder mehr Zeit, um nachzudenken und sich tiefgründiger mit sich selbst und dem Partner auseinanderzusetzen. Das ist für manche Menschen eine große Umstellung.
  • Plant nicht zu viel, sondern lasst das Leben einfach auf euch zukommen. Akzeptiert, dass Improvisation, Veränderungen und Verzicht zum “Van Life” dazugehören – dann könnt ihr eure neu gewonnen Freiheit in vollen Zügen genießen!
  • Seid offen für Neues: Fremde Menschen und Sprachen, unbekannte Orte oder ungewohntes Essen sind eine Bereicherung für euren Reisealltag. Wenn ihr Berührungsängste habt, versucht, über euren Schatten zu springen und eure Komfortzone zu verlassen. Ihr werdet reich dafür belohnt!

Vielen Dank für eure Antworten, Nele und Jalil! Da sind einige spannende Infos und vor allem Denkanstöße für mich dabei!

Folgt Nele und Jalil auf CamperStyle.de!

Das nächste Interview gibt’s in einer Woche!
Happy Travels! :)

Von der Wohnung in den Van – der Van Life Countdown!

5 Gedanken zu „#VANLIFE: 7 Fragen an Nele und Jalil von CamperStyle“

  1. Was ein tolles Interview!
    Ich bin selbst auch Neuling im Van Life und starte im Mai meine ‘Life of Balu’ Tour!
    Sehr gespannt bin ich darauf, wie es sein wird die Freiheit zu spüren und auf mich allein gestellt zu sein, denn ich werde meine Tour zum größten Teil allein meisten! Aber gleichzeitig freue ich mich auch schon darauf, die Freiheit allein genießen zu dürfen!!!
    Ich kann es garnicht alles in Worte fassen, aber ich werde auf meiner Webseite LifeofBalu.com berichten!
    Ein hoch auf die Freiheit!!!

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    • Ich werde dein Abenteuer auch fleißig verfolgen – vielleicht fahren wir uns ja mal über’n Weg! :) Bei mir geht’s wohl erst Anfang Juni los, der Van wird erste Ende Mai fertig sein… oh man, ich kann’s auch kaum erwarten!!
      Eine Gute Reise wünsche ich dir schon mal!
      Liebe Grüße!
      Mandy

      Antworten
      • Hallo Mandy,

        einen sehr schönen Blog hast Du aufgebaut und ein großartiges Abenteuer hast Du vor Dir. Schön, dass ich auf diese Weise mitreisen kann.

        Wenn Du sagt, Dein Van wird erst im Juni fertig… Lässt Du ihn ausbauen oder bastelst Du auch selbst? Wir haben unseren Defender zum größten Teil selbst ausgebaut und dadurch genau nach unseren Wünschen gestaltet. Wobei wir beim nächsten Urlaub dann immer wieder neue Ideen bekommen, wie man noch den nächsten Handgriff optimieren kann.

        Keep calm and rover on :-)
        Steffi

        Antworten
  2. Hi Mandy,
    toller, zweiter Teil deiner Interviewserie! Bin schon ganz gespannt, wen du nächstes Mal “vor die Tastatur” bekommst. ;-) Nele und Jalil folge ich schon ein paar Monate. Echt super, was die beiden so auf die Beine stellen. Lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen. Besser gleich folgen!
    Tut mir leid zu hören, dass es sich bei dir nun doch noch etwas länger hinzieht. Drücke dir aber die Daumen, dass es dann aber auch wirklich so richtig an den Start geht. ;-)
    Viele liebe Grüße,
    Mario

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