3 Jahre Vanlife & kein Ende in Sicht

Am 8. Juni 2016 ging meine „Reise“ bzw. mein Leben im Van los. Einfach mal rein ins Vanlife und schauen was passiert – und vor allem sehen, ob und wie es mir gefällt. Das war meine recht pragmatische Herangehensweise an dieses neue Abenteuer.

Die Wohnung war gekündigt, das wenige Hab und Gut für den Van stand in Kisten verpackt bereit für den Einzug. Ich war positiv überrascht, wie viel Stauraum ich doch habe! Anfangs habe ich einfach alle Sachen irgendwo in den Van gepackt und gehofft, dass ich es wiederfinde. Es hat gefühlt drei komplette Umräumaktionen gedauert bis ich endlich ein System für mich gefunden hatte.

Die ersten Wochen und Monate waren sehr aufregend – alles neu, alles anders, jeden Tage neue Eindrücke, Begegnungen, Erkenntnisse. Inzwischen sind drei Jahre vergangen und ich muss sagen, dieses Vanlife ist noch immer genau mein Ding! Im Vergleich zum Anfang bin ich jetzt viel langsamer unterwegs, bleibe gerne mehrere Tage oder auch mal Wochen am selben Ort wenn es mir (und Vandog Marko) gefällt. Und auch ein bisschen “Stillstand” gehört inzwischen zum Vanlife-Alltag dazu.

Was habe ich im dritten Jahr Vanlife unterwegs alles erlebt?

Dafür habe ich in meiner Fotokiste und in Erinnerungen gekramt und mal ein paar Highlights herausgepickt.

Im August 2018 habe ich einjähriges Hunde-Jubiläum gefeiert.  Das kleine Fellmonster möchte ich nicht mehr missen! Marko begleitet mich jeden Tag, bringt mich zum Lachen, hat zum Glück ein ähnlich hohes Kuschelbedürfnis wie ich, nervt manchmal, macht viel Dreck – aber ich bin so froh, dass ich ihn habe. Und ohne seine kleinen Macken wäre es ja auch irgendwie langweilig.

Meinen 40. Geburtstag im September letztes Jahr verbringe ich zusammen mit Nima & Steve am wunderschönen und eiskalten Voidomatis im Epirus (Nordgriechenland)! Noch mehr Highlights aus dieser Region: Nordgriechenland: erste Eindrücke & Erlebnisse im Epirus

Im November sitzt plötzlich ein goldiger Streuner vor meiner Tür – und dank der Hilfe von Bekannten, euren Spenden und dem Tierschutzverein Zorro Dogsavior ist der kleine Markos inzwischen in ein neues Zuhause nach Deutschland vermittelt worden. Happy End! <3 Den Verein unterstütze ich weiterhin mit einer kleinen monatlichen Spende, denn sie machen wirklich einen super Job!

Straßenhunde in Griechenland

In Leonidio habe ich mich das erste Mal ans Klettern getraut. Nima und Steve haben mich einfach mal die Felswand hochgeschickt… und ich habe überraschend festgestellt: die Höhenangst hat sich zurückgehalten und ich hatte sogar Spaß dabei! Inzwischen habe ich meine eigenen Kletterschuhe und hoffe, bald mal wieder eine Wand erklimmen zu können.

Klettern in Leonidio, Griechenland

Und weil wir in Leonidio so oft und lecker vegan zusammen gegessen haben, entstand die Idee für ein neues Projekt von Nima & mir: Vegan auf Reisen – wir wollen ein Reiseportal entwickeln, das explizite Angebote für vegan lebende Menschen anbietet. Dazu gibt’s eine Menge Infos zum Thema Reisen als Veganer… schaut mal rein! www.veganaufreisen.de

Letztes Jahr habe ich eine Interviewserie mit allein reisenden Frauen im Van gestartet. Daraufhin wurde ich vom Bruckmann Verlag gefragt, ob ich nicht ein Buch zum Thema schreiben möchte. Na klar! Inzwischen ist den Inhalt fertig geschrieben, es fehlen noch das Lektorat und viele, viele Bilder. Aber hier kannst du’s schon mal anschauen und bei Interesse gerne vorbestellen: Van Girls – Starke Frauen & ihr ungebundenes Leben im Campervan.

Van Girls

Im Frühjahr haben wir den Peloponnes erkundet und einige schöne Ecken entdeckt – und ich stelle fest: ich muss da noch mal hin, dann mit mehr Zeit! Darum bleibe ich auch dieses Jahr den Winter über in Griechenland, schließlich gibt’s hier noch so viel zu entdecken!

Und weil natürlich nicht immer alles perfekt läuft und auch mal doofe Situationen passieren, will ich euch dies natürlich nicht vorenthalten…

Vanlife Griechenland - festgefahren

Der Van wird ganz schön strapaziert. Im Süden des Peloponnes (bei Finikounda) fahre ich den Van im Schlamm fest. Verzweifelt und im strömenden Regen klopfe ich am nahegelegenen Hotel, wo mir netterweise drei Herren am nächsten Tag (als der Regen endlich nachließ) aus der Matsche helfen. Bei der Aktion ging mein Seitenfenster kaputt (ein Baum war im Weg), das ist noch immer nur provisorisch mit Gaffertape festgemacht. Nun ja, kommt auf die lange Liste meiner Reparatur-Wünsche. Außerdem regnet es rein. Seit einiger Zeit tropft es leicht im Van, wenn es draußen sehr stark regnet. Das Dachfenster wird verdächtigt, aber ich habe mich noch nicht um eine Lösung bemüht… gibt schließlich spannenderes zu tun, oder?

Vanlife Griechenland

Im Februar erfahren wir, dass die 5 Welpen, die wir im Oktober im Epirus gefunden und zu einer Tierschutzorganisation gebracht haben, alle aufgrund von Krankheiten gestorben sind. Das ist echt zu traurig und sehr frustrierend, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es hier in Griechenland so unfassbar viele Straßenhunde gibt und die Versorgung wirklich sehr notdürftig ist. Kürzlich wurden in Leonidio Hunde vergiftet (zum wiederholten Male…), Nima hat sich darüber direkt beim Bürgermeister beschwert und um eine Stellungnahme gebeten. Es wird ermittelt…

Das ist erst kürzlich passiert und hat mich total irritiert: In Ioannina will ich nur kurz parken um Geld zu holen und werde kurz darauf von einem sehr aufgebrachten Griechen (auf Englisch) wüst beschimpft, dass ich mein Auto ganz zackig da wegbewegen solle… das war bisher zum Glück die einzige Begegnung mit einem schlecht gelaunten Griechen. Die anderen 99,9% sind sehr freundlich und hilfsbereit!

Was wird das vierte Jahr Leben im Van für mich bereit halten?

Ich bin gespannt! Auf jeden Fall bleibe ich noch eine ganze Weile hier in Griechenland, mache nur einen kleinen Abstecher nach Deutschland in ein paar Tagen – dann jedoch per Flugzeug, denn es geht zum Hurricane Festival zusammen mit einer Freundin. Darauf freue ich mich schon wie verrückt!

Im Oktober wird mein Buch erscheinen – ich bin jetzt schon total aufgeregt und freue mich, wenn das Buch dann “in echt” in den Bücherregalen verfügbar sein wird. Ja, und natürlich hoffe ich, dass es auch Menschen kaufen werden. ;-)

Jetzt genießen wir noch ein paar schöne Tage hier in den Bergen im Epirus, bevor ich mich auf den Kurzbesuch nach Deutschland begebe. Und danach schauen wir weiter…

3 Jahre Vanlife

6 Gedanken zu „3 Jahre Vanlife & kein Ende in Sicht“

    • Hallo Elias, gute Idee mit dem “Guide für Dummies”! ;-)
      Ich habe gerade ein Buch geschrieben – https://movingroovin.de/vangirls/ – im ersten Teil gebe ich Infos & Tipps zum (alleine) Leben und arbeiten im Van. Zielgruppe sind zwar Mädels, aber der Teil betrifft ja beide Geschlechter. ;-)

      Ansonsten schau mal in meinen anderen Vanlife Artikeln vorbei, da gibt’s bereits eine Menge Infos & Tipps.

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  1. So schön zu lesen! Hab dich über Twitter gefunden :) Ich mach auch Vanlife, im Moment mit Dachzelt auf einem Fabia. Wünsche dir weiter tolle Reisen und wertvolle Inspirationen! <3 Gruß, Mona von Teneriffavanlife

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  2. Spannende Geschichte(n) & Glückwunsch zum 4. ;). Wir waren nach unserer Weltreise auch länger am überlegen ob VAN oder Wohnung. Erst mal siegte die Wohnung, im Kopf ist der Gedanke weiterhin… Viel Spass noch unterwegs! vg, Olli

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